Mozarts Kleine Nachtmusik einmal anders: “Unsre kleine Nachtmusik“ nannten die Kinder des Chores der Grundschule Niendorfer Straße Mozarts berühmtes Werk und machten daraus ein rhythmisches Gesangsstück, begleitet von Percussions und Orff-Instrumenten.

Norderstedt. Die kleinen Sängerinnen und Sänger waren mit Freude dabei und lernten spielerisch ein großes Werk der Musikliteratur. Ganz im Sinne des Norderstedter Pädagogen und Philosophen Franz Fischer (1929 bis 1970). Mit dem Konzert in der Glashütter Thomaskirche feierte die Franz-Fischer-Gesellschaft Fischers 80. Geburtstag.

Das Konzert war gleichzeitig ein Benefizkonzert für die Gesellschaft, die Fischers Pädagogik und Schriften für die heutige Zeit aufbereiten und wieder publizieren will. Als Erlös konnte die Gesellschaft 1100 Euro verbuchen.

Eröffnet wurde das Konzert von Dr. Anne Fischer-Buck. Die Witwe Franz Fischers gab einen Einblick in Leben und Lehre des Philosophen, der in Österreich als Sohn einer Bauernfamilie aufwuchs. Seine Mutter brachte ihn und seine Brüder zur humanistischen Bildung und erzählte bei der Weinernte von Sokrates.

"Kaum ein Kind hat heute das Glück einer solchen naturverbundenen Kindheit", sagte Fischer-Buck. Die Pädagogin fragt: "Was nützt uns eine Elitebildung ohne eine gebildete Basis."

Nach dem Kinderchor sangen die "Swinging Ladies" und der Landfrauenchor Tangstedt, beide unter der Leitung der Norderstedter Sopranistin Ann Sofi Spångberg. Flott kam der Schlager "Lollipop" von den "Swinging Ladies". Bei Reinhard Meys "Über den Wolken" ließen sie sich indes sehr viel Zeit. Der Landfrauenchor Tangstedt erhielt für ein kraftvolles "Mala Moja" und ein feines "Dona Pacem Domine" viel Applaus. Moderiert wurde der lange Musikabend von der Schauspielerin Benita Brunnert.

Das Sommerkonzert ist auch Auftakt zur Veranstaltungsreihe "Bildung und Menschlichkeit" der Franz-Fischer-Gesellschaft. Höhepunkt ist eine Tagung vom 10. bis 12. September in der Vicelin-Schalom-Kirche in Norderstedt. Die Tagung, auf der hochrangige Philosophen und Pädagogen aus Wien, Jerusalem, Kassel, Hamburg und Norderstedt sprechen, ist nicht nur für Wissenschaftler gedacht, sondern für diejenigen, die täglich Bildung und Erziehung vermitteln: Lehrer, Erzieher und Eltern.

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