Wechsel für ein Ziel

Zum Übertritt von Naime Basarici von der SPD zur CDU

Es ist richtig, dass Transparency International Korruption als "Missbrauch von anvertrauter Macht zum privaten Nutzen oder Vorteil" definiert. Frau Basarici hat die Partei gewechselt, um ihre politischen Ziele zu erreichen. Politische Ziele sind aber kein privater Vorteil. Das wären Geld, Geschenke oder der Zugang zu knappen Ressourcen wie Arbeitsplätze, Wohnungen oder ähnliches. Ein politisches Ziel ist dagegen etwas, was man für die Gesellschaft erreichen will, wie z. B. ein bestimmtes Schulsystem. Das Umsetzen politischer Ziele ist die Aufgabe von Politikern. Und das kann man am besten in der Partei, deren Programm den eigenen Vorstellungen am nächsten kommt.

Doris Mir Ghaffari, Norderstedt

Problem Verkehr

"Die Zufahrt ist wieder frei" - NZ vom 13. Juni

Ich freue mich wirklich für alle Beteiligten, dass der neu gestaltete Bereich "Am Tarpenufer" wieder freigegeben wurde. Der Baudezernent Herr Bosse wird in Bezug auf den gesamten Baustellenkomplex zitiert mit den Worten: "Bisher gab es weder Probleme noch Beschwerden." Das ist nicht korrekt: Ich bin Anwohnerin der Wohnanlage Ochsenzoller Straße, die ab Haus 171 in Richtung Ochsenzoll gesperrt ist. Unsere Tiefgaragenzufahrt liegt genau an der Absperrung, gegenüber befindet sich das Restaurant "Truva". Leider sind die Hinweisschilder der Stadt Norderstedt auf die Sackgasse nicht ausreichend und missverständlich. Täglich erlebe ich, dass zahlreiche Fahrzeuge, übrigens nicht nur Ortsfremde, direkt bis zur Absperrung fahren und dann auf unserer Auffahrt oder der des Restaurants waghalsige Wendemanöver vornehmen. Nicht selten führt die Rückfahrt über den Fußweg. Es kommt auch oft vor, dass Fahrzeuge trotz des Durchfahrtsverbotes ihre Fahrt ganz bewusst fortsetzen. Auf meine schriftliche Beschwerde erhielt ich die Antwort, dass es sich um "das Fehlverhalten einzelner Autofahrer" handle. Man habe mein Schreiben an die Polizei weitergeleitet. Meine dortige Nachfrage wiederum ergab, dass man die Hinweisschilder der Stadt ebenfalls für unzureichend halte.

Anja Schumacher, Norderstedt

Falscher Maßstab

"Gebührenbefreiung - Bei der Kinderbetreuung setzt Henstedt-Ulzburg Maßstäbe" - NZ im Juni

Den Maßstab setzt Henstedt-Ulzburg bei den Kita-Gebühren, nicht in der Betreuung! In der Betreuung wären Maßstäbe gesetzt, wenn u.a. diese "kostenlose" Ganztagsbetreuung im letzten Kita-Jahr nicht nur von Kindern nachweislich berufstätiger Eltern genutzt werden könnte, sondern von allen, die diese vor der Einschulung dringend bräuchten, wenn ausreichend Betreuungsplätze zur Verfügung stünden und Krippenkinder nach ihrem dritten Geburtstag verbindlich in der selben Kita weiter betreut werden würden.

Wenn dann auch noch die Gruppenstärken von bis zu 25 Kindergartenkindern dauerhaft an die gesetzlichen Vorgaben oder z.B. an die Strukturen in Norderstedt mit 20 Kindern pro Gruppe (mit 2,1 Mitarbeitern) angeglichen werden, erst dann wären echte Maßstäbe in der Betreuung gesetzt! Eine teilweise Gebührenbefreiung für Eltern ist eine familienfreundliche Marketingentscheidung. Hoffentlich folgt ihr schon bald auch die bildungspolitische Entscheidung!

Karin Schmieder, Kreiselternvertretung

Krieg, nicht Spiel

"Fast ein Kriegs-Szenario" - NZ vom 3. Juni

Findige Geschäftemacher sehen in der sich ausbreitenden Paintball-Euphorie Chancen einen schnellen Euro zu machen. Es ist eine bekannte, allerdings auch besonders für uns Deutsche leidvolle Erfahrung, dass sich speziell Jugendliche männlichen Geschlechts für Kriegsspiele mit Waffen begeistern lassen. Unter dem Deckmantel von Mannschaftssport wurden bereits landesweit in eigens angemieteten Hallen kommerziell geführte Vereine gegründet, die sich analog zu traditionellen Sportarten in Leistungsklassen etabliert haben. Paintball hat seinen Ursprung in dem Land, in dem jedem Bürger das Tragen von Waffen erlaubt ist. Anders als in unseren Schützenvereinen sind die Opfer nicht lädierte Zielscheiben, sondern Menschen, bei denen erhaltene Paintball-Treffer Blut simulieren sollen. Genau darum ist Paint Ball nicht mit Schießsport oder gar mit Völkerball vergleichbar, zumal bei der letztgenannten Sportart weder Waffenimitate Verwendung finden oder Blut fließt. Dem Anschein nach, ist Henstedt-Ulzburg mit der bestehenden Paintball-Halle bereits jetzt zum norddeutschen Mekka für Paintball geworden. Auf die Pilgerschaft weiterer Paint Baller, die mit dem Bau einer 2. Halle zusätzlich in unsere Gemeinde strömen würde, können und sollten wir gerne verzichten. Wem anders, als einer gewählten Gemeindevertreterin stünde das Recht zu, sich gegen diesen Trend zu wehren und sich zu Wort zu melden? Wer dieses Recht bestreitet und ein Paintball-Verbot gar mit einem Religionsverbot vergleicht, dem mangelt es an Sach- und Demokratieverständnis.

Hilmar Benkmann, Henstedt-Ulzburg

Von wegen Naturbad

"CDU will ein großes Naturbad" - NZ vom 16. April

Auch mit einer naturverträglicheren Variante des Bades im Stadtpark hätten "die Menschen die Möglichkeit, ihre Freizeit vernünftig zu gestalten", wie die CDU es fordert. Den Namen "Naturbad" verdient das Bad jedoch nur, wenn die Stadtwerke auch tatsächlich an dieser Stelle die Natur erhalten und nicht um schierer Größe willen einen wertvollen Teil des Sees zuschütten. Es ist kaum vorstellbar, dass die Untere Naturschutzbehörde genehmigt hat, dass immer wieder durch Baggerung in den Wasserhaushalt des Sees eingegriffen wird - dies wäre dann das dritte Mal! Frau Landrätin, übernehmen Sie!

Reinhold Bott, Norderstedt

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