Na klar, auch heute hören noch viele Menschen Radio. Ob im Auto, am Arbeitsplatz oder in der Küche. Der Mix aus viel Musik, Werbung und kurzen Nachrichten wird von den Hörern zumeist “nebenbei“ konsumiert.

Das war in den Goldenen Zeiten des Radios ganz anders. Denn damals gab es noch keine oder nur ganz wenige Fernsehgeräte.

Mit den Worten "Hier ist Berlin, Voxhaus" hatte 1923 in Deutschland die Geschichte des Rundfunks begonnen - und fortan bekamen die Menschen Musik und Informationen vom Sender direkt ins Wohnzimmer.

Abertausende Hörer hingen in Trauben vor den Radios in Deutschland, als ihr Boxidol Max Schmeling auf der anderen Seite des Ozeans um denTitel kämpfte. Zur Nazi-Zeit wurde das Radio zum Medium der Massenpropaganda: Es war Pflicht, die Radioansprachen der Machthaber anzuhören.

Auch in den 50er-Jahren liefen Übertragungen wichtiger Sportereignisse im Radio. Die vermutlich berühmteste deutsche Reportage haben wir Herbert Zimmermann zu verdanken, der das Fußball-WM-Endspiel 1954 mit seinem urschreiartigen "Tor, Tor, Tor", als Rahn den Siegtreffer erzielte, zum unvergesslichen Erlebnis machte.