Alibi-Veranstaltung

Knotenpunkt Friedrichsgaber Weg/Stettiner Straße

Am 27. November 2008 fand eine Informationsveranstaltung zum Thema "Garstedter Dreieck" statt. Viele Bürger waren gekommen, um sich über die Auswirkungen auf die Verkehrssituation, insbesondere am Friedrichsgaber Weg, zu informieren.

Stadtrat Bosse erklärte, die Stadt hätte bereits gegenüber der Stettiner Straße zwei Grundstücke gekauft und wäre kurz davor, auch das dritte Grundstück zu erwerben, um für den Ausbau dieser Kreuzung gegebenenfalls als Kreisverkehr die nötigen Flächen zu besitzen. Von einer Ampelanlage oder Nutzung nicht benötigter Flächen für soziale Zwecke war keine Rede.

Am 21. Februar dieses Jahres lud die Stadt dann zu einem Bürgerforum "Konzeptwerkstatt Garstedter Dreieck" ein und stellte die fortgeschrittene Planung vor. In der Vorstellung der Planung gab es keinen Hinweis darauf, dass bereits wenige Tage vorher, am 19. Februar, der Ausschuss für Stadtentwicklung und Verkehr beschlossen hatte, eine Ampelanlage zu errichten und eine soziale Einrichtung unterzubringen.

Da die Teilnehmer diese Information nicht hatten, ergab die angeregte Diskussion, dass nur ein Kreisverkehr den Wünschen der eingeladenen Teilnehmer entsprechen würde, was auch in den Protokollen detailliert nachzulesen ist.

Wenn schon zu einem Bürgerforum eingeladen wird, was zu begrüßen ist, sollte der Erste Stadtrat dann auch alle Karten auf den Tisch legen.

Peter Lohmeyer, Norderstedt

Kein Gute-Nacht-Kuss

"Himmelfahrt oder Vatertag" - Kindernachricht in der NZ vom 20./21. Mai

In den Kindernachrichten baut Herr Hölscher unseren Kindern eine tolle Welt: Die Väter machen einen Spaziergang mit ihren Kumpels nebst Getränken, und wenn sie nach Hause kommen, dann sind sie sehr müde und müssen gleich schlafen. Wie rührend! Wie könnte man da auf die Idee kommen, dass die Väter diesen freien Tag nicht nutzen, um sich mit ihren Kindern zu beschäftigen, sondern sich lieber im Freien derart betrinken, dass sie ihren Kindern nicht einmal einen Gute-Nacht-Kuss geben können? Haben Sie, lieber Herr Hölscher, eigentlich Kinder? Wie erklären Sie Ihren Kindern denn den Vatertag? Oder feiern Sie doch lieber Himmelfahrt?

Stefan Gröschel, Norderstedt

Eine bunte Stadt?

"Helmut Stradt hält seinen Kasten sauber" - NZ vom 5. Juni

Herr Stradt sagt Sprayern den Kampf an und hält seinen Kasten sauber. Er hat die Patenschaft für ihn übernommen und pflegt sein Patenkind, indem er Schmierereien mit eigener Farbe überstreicht.

Die sogenannten tags bezeichnet er allerdings selber als Sachbeschädigung. So erfolgt dann sein Aufruf, möglichst alle Schaltkästen, Brief- und Verteilerkästen in Norderstedt, mit bürgerschaftlichem Einsatz in Form von Patenschaften, von den Schmierereien zu befreien.

Im Abendblatt, also öffentlich, der Aufruf, Straftaten zu begehen? Das Engagement des Herrn Stradt in allen Ehren, aber warum ist ein tag eine Straftat (Sachbeschädigung) und seine Malerei nicht. Bleibt abzuwarten, wie sich die Besitzer/Eigentümer dieser Einrichtungen verhalten, wenn viele Bürger, beherzt und engagiert, zu Pinsel und Farbtopf greifen, um die Schmierereien zu beseitigen. Steht uns eine besonders bunte Stadt bevor?

Michael Beeck, Norderstedt

Wissen und Handeln

",Mehr Geld, Schutz und Anerkennung'" - NZ vom 27. Mai

Der Artikel von Andreas Burgmayer greift eines der wichtigsten gesellschaftlichen Themen auf. Die empörende Unterbewertung des Erzieherberufes. Sie traf schon den genialen Gründer des Kindergartens Friedrich Fröbel und zwar nur in Deutschland. Bildung ist in aller Munde, aber offensichtlich wissen nur wenige, was dieses Wort bedeutet: Knochenarbeit, Nervenbelastung, ständige Aufmerksamkeit für die Lebensprozesse, die in vielen Kindern ablaufen, Kommunikation mit den Eltern, betriebliches Wissen und Handeln, um nur einiges zu nennen. Dabei ist ununterbrochen viel Herz und Sensibilität gefragt - und extrem strapaziert.

Die Denkfaulheit bei der politischen Weichenstellung beim Thema Bildung hat verheerende Folgen. Längst wissen wir doch alle, dass von der sorgfältigen ermutigenden Begleitung des Kindes in den frühen Jahren nicht nur emotionales und soziales Verhalten also die Solidarität in der Gesellschaft abhängt, sondern auch die ganze Breite des beruflichen Könnens, wirklich jedes Berufes - auch der Ingenieure.

Was nützen Krippenplätze, wenn hier wegen schlechter Bedingungen nicht das passieren kann, was das Kind so dringend nötig hat? Es gibt zu den notwendigen Bedingungen großartige Forschungsergebnisse z.B. in der Hirnforschung, aber wann soll die gestresste Erzieherin diese nicht nur kennenlernen, sondern, was schwieriger ist, in ihren Alltag übertragen? Das kann man nicht zum Nulltarif haben.

Wir alle sollten den unbequemen Kampf dieser Gruppe in jeder Weise unterstützen. Als erster kleiner Schritt wäre am wichtigsten ein Bildungsurlaub, der selbst Bildung, also nicht nur Lernen, sondern ein Atemholen vermittelt und durch eine zusätzliche Stelle im Betrieb ermöglicht wird.

Anne Fischer-Buck, Norderstedt

Stadt muss handeln

Wer ein hohes Gut unserer Gesellschaft, nämlich unsere Kinder, anvertraut bekommt, hat auch einen Anspruch auf angemessene Arbeitsbedingungen, Wertschätzung und Bezahlung. Schon lange geht es nicht nur um Betreuung und Aufbewahrung, solange die Eltern anderweitig beschäftigt sind. Kindertagesstätten haben einen eigenständigen, gesetzlich verankerten Erziehungs- und inzwischen auch Bildungsauftrag. Gleiches gilt für die Einrichtungen der Jugendarbeit, die immer mehr zum unverzichtbaren Partner der Schulen werden.

All das setzt ein hohes Maß an Verantwortung und Qualifikation voraus. Ähnliches erwarten wir auch vom Arzt, dem wir unsere Gesundheit anvertrauen, den Handwerkern und Kfz-Mechanikern, denen wir unser Haus oder unser Auto anvertrauen. Dort sind wir auch bereit, für gute Arbeit gutes Geld zu bezahlen.

Für unsere Kinder muss das umso mehr gelten. Bereits im Jahre 2005 wurde den politischen Gremien das Ergebnis einer Untersuchung vorgelegt, wonach schon damals der erforderliche Stellenschlüssel von 1,5 pro Gruppe "am Kind" nicht mehr erreicht wurde. Schon damals lag das an den zunehmenden Aufgaben in der Vor- und Nachbereitung, Elterngesprächen und nicht zuletzt am zunehmenden Krankenstand. Inzwischen sind weitere Aufgaben dazugekommen.

Statt schnell, wie damals vorgeschlagen, Abhilfe durch eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen und des Stellenschlüssels zu schaffen, wurde viel Zeit mit unseligen Diskussionen über Schließzeiten und Gutscheinsysteme vertan.

Wichtig wäre jetzt ein Signal von Politik und Verwaltungsspitze an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Stadt ist Mitglied im kommunalen Arbeitgeberverband und zahlt erhebliche Beiträge. Warum nutzt sie ihre Mitwirkungsrechte dort nicht, indem sie darauf hinwirkt, dass die Arbeitgeberseite den streikenden Kolleginnen und Kollegen entgegenkommt? Eine entsprechende Resolution könnte von der Stadtvertretung beschlossen werden. Wer ergreift die Initiative?

Harald Freter, Norderstedt

Geistig abwesend

"Eine gute Idee für Mutter und Kind" - NZ von 6./7. Juni

In unserer heutigen schnelllebigen, hektischen Zeit, sollte eine Mutter ihre Beziehung zu ihrem Kind in der Zeit des Flaschegebens in aller Ruhe genießen und in Gedanken voll bei ihrem Kind sein. Jedenfalls ist das meine persönliche Meinung, und so habe ich es auch bei meinen zwei Kindern gehalten und genossen.

Ich glaube nicht, dass es für die Entwicklung eines Kindes gut ist, wenn die Mutter geistig abwesend ist.

Ursula Lange, per E-Mail

Umdenken

"Umdenken: Gitter vergessen - Patientin tot" - Leserbrief in der NZ

Dass Gitter am Krankenbett nur nach richterlicher Anordnung angebracht werden dürfen, ist keine Krankenhausvorschrift. Es ist eine Rechtsvorschrift zum Schutze der Personen, die im Krankenbett liegen. Notgedrungen müssen sich die Einrichtungen des Gesundheitswesens danach richten! Sie verzichten auf bewährte Vorrichtungen der Pflege, weil sie das Personal und die Zeit nicht haben, die richterliche Anordnung zu erbetteln. Ob die schräg angebrachten Gitter nicht auch der richterlichen Anordnung bedürfen, könnte noch fraglich sein. Auf alle Fälle belasten derartige Gerätschaften unnötig den Etat der Einrichtungen in einem ohnehin nicht mehr finanzierbaren Gesundheitswesen. Umdenken müssen die weltfremden Juristenhirne, die ohne jede Fachkenntnisse den arbeitenden Bürgern das Leben schwer machen.

H.-J. Herrmann, Henstedt-Ulzburg

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