Vor zehn Jahren gründeten 90 Kisdorfer den “Träger-Verein Dorfhaus“ und bauten den Ahrensschen Hof aus.

Kisdorf

Der "Margarethenhoff" hat Geburtstag. Morgen wird in dem ehemaligen Ahrensschen Hof am Sengel 1 in Kisdorf ein großes Fest zum zehnten Geburtstag des Kisdorfer Veranstaltungshauses gefeiert. 90 Kisdorfer gründeten am 1. Februar 1999 den Träger-Verein "Dorfhaus Kisdorf", um den Ahrensschen Hof in ein Dorfhaus als Begegnungsort zu verwandeln. Hilfe kam von den Kisdorfer Parteien.

Finanziert wurden Restaurierung und Ausbau des Ahrensschen Hofes zu einem Veranstaltungszentrum mit Gasthof durch Geld, das Kisdorf in den 90er-Jahren durch eine Umgemeindung von Land an Kaltenkirchen und Henstedt-Ulzburg erhalten hat.

Vor allem sollte die historische Hofanlage mit Haupthaus, "Schüün" und Tabakschuppen als kulturhistorisches Objekt erhalten werden, auch als Erinnerung an die Zeit, als Kisdorf noch ein reines Bauerndorf war.

Die 90 Mitglieder des Trägervereins "Dorfhaus Kisdorf" schafften es, den heruntergekommenen Hof mit viel ehrenamtlicher Eigenleistung, die die Kosten erheblich minderten, mit Hilfe von außen und dem Vertrauen der Gemeinde in einen kulturellen Treffpunkt umzubauen. Im April 2002 wurde das Dorfhaus mit einer mehrtägigen Feier und über 2000 Besuchern eingeweiht. Die Pacht aus der Gastwirtschaft erhält die Gemeinde für die Unterhaltskosten des Hauses.

Heute treffen sich in dem stattlichen Haupthaus Kisdorfer Vereine und Verbände. Der Trägerverein stellt jedes Jahr ein abwechslungsreiches Programm auf die Bühne des ehemaligen Kuhstalls, darunter Lesungen, beispielsweise mit Hellmuth Karasek, Konzerte, Theaterstücke und Ausstellungen.

Außerdem ist der Träger-Verein für die Pflege und den Erhalt der historischen Substanz des "Margarethenhoffs" zuständig und hat auch die "Schüün" für Veranstaltungen ausgebaut. In dieser ehemaligen Scheune hat die Kisdorfer Theatergruppe, einer der vielen Arbeitskreise des Träger-Vereins, eine Werkstatt für Bau und Lagerung von Kulissen eingerichtet.

Außerdem sichtet ein Arbeitskreis das historische Archiv, das der Heimatforscher Ernst Kröger für Kisdorf zusammengetragen hat, und erfasst es in einer Datenbank. Das Archiv soll in den "Margarethenhoff" ziehen, ist aber zurzeit noch nebenan in der "Olen School" untergebracht. Mit historischen Gegenständen, die auf dem Dachboden der "Schüün" gefunden wurden, darunter drei mumifizierte Katzen, dem Archiv, der Krüger-Chronik und weiteren Exponaten ist die Einrichtung eines kleinen Heimatmuseums geplant.

Mit dem Namen "Margarethenhoff" wird Anna-Margarethe Ahrens geehrt. Als Ihr Ehemann Fritz 1875 starb, hinterließ er sie, sieben Kinder und den Ahrensschen Hof. 25 Jahre bewirtschaftete Margarethe Ahrens den Hof allein. 1900 übergab sie den Betrieb ihrem Sohn Martin.

"Das war damals eine große Leistung für eine alleinstehende Frau", sagt Dorfarchivarin Marlene Hroch, Tochter von Ernst Kröger und Mitgründerin des Träger-Vereins. Schon Margarethe Ahrens' Enkelsohn Willi Ahrens (Altbürgermeister von Kisdorf) wollte den Ahrensschen Hof, der als "Buervogthshoff" in der Chronik steht, in "Margarethenhoff" umbenennen.