Der Musiker spielt jetzt mehrmals auf der Kunst- und Kulturwoche.

Henstedt-Ulzburg

Er sieht aus, als könne er keinem Wesen etwas zuleide tun. Zum Pferdeschwanz gebändigte Mähne, roter Bart, Muskelpakete und einen großen Dudelsack vorm schottischen Kilt, stramme Waden. MacPiet ist Henstedt-Ulzburgs Piper. Der 28-Jährige tritt als Anheizer in Shows von Lotto King Karl ebenso auf wie beim Trödelhöker Wacker an der Götzberger Straße 94 in Henstedt-Ulzburg. Dort spielt MacPiet zur Kunst- und Kulturwoche Henstedt-Ulzburg am Mittwoch, 3. Juni, 16 bis 18 Uhr, Dudelsack, Gitarre und singt Schlager aus den "Roary Sixties" und Irish Folk. Weitere Heimspiele folgen.

Mühelos singt der Mann, der Peter Schröder heißt, von der Tenorlage zum tiefsten Bass-Ton. Lässig spielt er seine Songs auf der Gitarre, mit Liebe zum Instrument den Dudelsack, dieses so urig anmutende Instrument.

"Das Dudelsack-Spielen habe ich mir selbst beigebracht", sagt MacPiet und erzählt von Melodien-Pfeifen und von Grundton-Pfeifen. Erst hat er sich einige Pipe-Bands angehört, dann den Dudelsack gekauft, gelernt und vorgespielt. Auf privaten Festen und in Kneipen wie dem Irish Pub "Penny Lane" am Norderstedter Steindamm.

Dort hat er über einen Freund und dessen Mutter Kontakt zu Lotto King Karl bekommen. Auf dessen letztem Konzert in der Norderstedter "TriBühne" sahnte MacPiet mit Gesang und Spiel mächtig viel Applaus in der vollen Halle ab.

"Das war meine Chance", sagt MacPiet, der Musik auch als Leistungskurs beim Abitur belegte, das er 2002 an der Hamburger Julius-Leber-Schule bestand. Der Zivildienst folgte, dann eine Lehre als Tischler. Aber er, er wollte nur Musik machen. "Obwohl ich bis heute keine Noten lesen kann", sagt er und grinst. Alle Songs und Lieder lernt er nur über sein Gehör.

"Ich habe alles meinen Eltern zu verdanken", sagt der Musiker nachdenklich. Vor 20 Jahren hat ihm sein Vater die erste Gitarre geschenkt. Andere Instrumente von der Mandoline bis zur irischen Rahmentrommel folgten. "Lautstärke hat meine Eltern nie gestört", sagt MacPiet. Auch die Liebe zu irischer und schottischer Musik haben sie ihm mitgegeben. Mit ihnen ist MacPiet durch die Welt gereist: Geboren in Mönchengladbach, aufgewachsen im Rheinland und in Mexiko-City, immer dem Job seines Vaters hinterher, der Professor für Physik war.

MacPiet spielt am liebsten allein. Mit einer Ausnahme. Die Gruppe "Folk on the Rocks", die er mit einigen Musikern vor zwei Jahren gründete. "Jetzt haben wir uns ein Repertoire erarbeitet und wollen loslegen", sagt er. Hauptsache Spaß an der Musik und ein fröhliches Publikum von 15 bis 95 Jahren. Dann läuft der Dudelsack-Pfeifer aus Henstedt-Ulzburg zur Höchstform auf.

www.macpiet.de