Diese Maßnahme sorgt für Aufmerksamkeit in Henstedt-Ulzburg: In der Forstfläche am Kiefernweg werden in dieser Woche die Bäume zurückgeschnitten, weil sie zu dicht an die Hochspannungsleitungen heranwachsen und Stromschläge drohen.

Henstedt-Ulzburg - Rechtlich ist alles geklärt: Die Untere Forstbehörde des Kreises Segeberg hat dazu die Zustimmung gegeben.

"Das alles geschieht während der Brutzeit", stellt Bodo Grützbach aus Henstedt-Ulzburg empört fest. "War nicht auch schon im Winter, außerhalb der Brutzeit, erkennbar, dass die Bäume zu hoch werden?" Die E.on Hanse hat die Freischneidearbeiten jetzt angesetzt, um die vorschriftsmäßigen Sicherheitsabstände zur Freileitung zu gewährleisten. Bei Berührungen mit den Bäumen drohen Stromschläge, die bis in die Erde gehen können. Geschnitten wird allerdings nicht nur oben, sondern auch an den Seiten: Ein fünf Meter breiter Arbeitsbereich ist nötig, um mit Spezialmaschinen an die Baumkronen zu gelangen. Hier soll eine Ersatzpflanzung erfolgen.

Die Untere Forstbehörde des Kreises Segeberg konnte eine Zustimmung nicht verwehren. "Pflegemaßnahmen im Wald sind auch außerhalb der Brutzeit gestattet", sagt Leiter Christian Thomann. "Es wäre eine erhebliche Beeinträchtigung der Forstwirtschaft, wenn diese Zeit begrenzt wäre." Der Forstexperte teilt in diesem Falle jedoch die Bedenken von Bodo Grützbach. Unternehmen könne er aber nichts dagegen.

Für den Henstedt-Ulzburger Bodo Grützbach gilt allerdings: "Nicht alles, was gesetzlich erlaubt und möglich ist, ist auch ethisch zu rechtfertigen; gerade eine 'Gemeinde im Grünen' sollte hier mehr Einfluss nehmen können." (kn)