In einem ersten Schritt soll zunächst Groß Kummerfeld an das Netz angeschlossen werden.

Norderstedt/Neumünster

Der Expansionskurs des Norderstedter Telekommunikationsunternehmens wilhelm.tel hält an. Künftig versorgt das Tochterunternehmen der Stadtwerke auch die Schwesterwerke in Neumünster über ihr Highspeed-Glasfasernetz mit den Signalen für Telefon, Internet und TV. Jetzt unterzeichneten die Geschäftsführer der beiden Stadtwerke in Neumünster dazu einen Kooperationsvertrag.

In einem ersten Schritt sollen zunächst die 800 Haushalte der Gemeinde Groß Kummerfeld am Ortsrand Neumünsters an das Glasfasernetz angeschlossen und mit den Internetprodukten aus Norderstedt versorgt werden.

Wenn dieses Pilotprojekt gut läuft, werde die Breitband-Kooperation auch auf das Umland und dann auf das Stadtgebiet von Neumünster ausgeweitet, kündigte der Neumünsteraner Stadtwerke-Chef Gerd Sigel an.

Mit der Entscheidung, jetzt erstmals eine Kooperation mit einem anderen Stadtwerk einzugehen, sei ein neuer "Meilenstein" erreicht, hob Stadtwerkechef Jens Seedorff die Bedeutung des Projektes hervor. "Der Anstoß dazu kam aus Neumünster."

Vor allem in den ländlichen Regionen herrsche eine große Unterversorgung bei den Breitbandverbindungen, sagte sein Neumünsteraner Amtskollege Gerd Sigel. Darum wolle Neumünster zunächst das Umland anschließen, das schon jetzt mit Strom aus Neumünster versorgt werde. Wie groß der Bedarf dort sei, zeige diese Zahl: Innerhalb kürzester Zeit hätten sich 60 Prozent der Kummerfelder Haushalte für wilhelm.tel entschieden.

Die Menschen in Kummerfeld würden diese Entscheidung nicht bereuen, ist Johannes Paustenbach überzeugt, der dem Aufsichtsrat von wilhelm.tel vorsitzt. "Für die Landbevölkerung stellt die Verbindung aus Norderstedt einen Quantensprung dar." Die Telekommunikation ist nicht die erste Kooperation zwischen Norderstedt und Neumünster. Schon heute arbeiten beide Städte, die mit 74 000 (Norderstedt) und 79 000 Einwohnern etwa gleich groß sind, auf dem Gebiet der Wirtschaftsförderung und des Rettungswesens zusammen, sagten die beiden Oberbürgermeister Hans-Joachim Grote und Hartmut Unterlehberg. Von der Rettungsleitstelle in Norderstedt werden auch die Feuerwehreinsätze in Neumünster und dem Kreis Segeberg koordiniert. Mit Nordgate haben beide Städte 2008 zusammen mit fünf anderen Kommunen entlang der A 7 eine gemeinsame Plattform für Messeauftritte und die Vermarktung von Gewerbegrundstücken geschaffen.