Treffen sich ein atheistischer Astronaut und ein gläubiger Hirnchirurg.

Sagt der Astronaut: "Wie kannst du nur glauben? Ich war schon so oft im Himmel, aber Gott habe ich da nie gesehen". Darauf erwidert der Hirnchirurg: "Tja, und ich habe schon so viele Gehirne bei Operationen gesehen, aber noch keinen einzigen Gedanken."

Eine Geschichte zum Schmunzeln. Klar, ein "Beweis" für die Existenz eines Gottes zwischen Merkur und Pluto ist das nicht, auch wenn wir sicher sind, dass es Gedanken gibt. Aber wenn wir bald Christi Himmelfahrt feiern, dann geht es auch nicht um diesen Himmel. Im Englischen wird weise zwischen sky und heaven unterschieden.

Lange Zeit war der Himmel für die Menschen der Ort des Unverfügbaren, und deswegen passte Gott, der Unverfügbare, so gut an diesen Ort. Jesus kehrt zurück zu diesem Gott. Die Geschichte von der Himmelfahrt Jesu Christi ist eigentlich eine Abschiedsgeschichte. Die Freunde und Freundinnen von Jesus müssen ihn mit der Himmelfahrt an einen Ort gehen lassen, an den sie so ohne weiteres nicht mitkommen können. Aber Jesus verspricht ihnen ein Stück von diesem Himmel, in den er geht: Der Heilige Geist wird von da kommen und bei ihnen bleiben. Das feiern wir Pfingsten: Ein Stückchen Himmel auf Erden - für uns. Etwas von dem Unverfügbaren, dem Heiligen ist bei uns, wie eine gute, schützende Macht. Das wird spürbar, wenn wir anrührende Begegnungen haben.

Wie es mit Jesus auf der Erde aufhört, so hat es mit ihm angefangen. Als sich seine ersten Jünger um ihn sammelten, waren Zweifler und Skeptiker dabei - wie der Astronaut. Und sie durften ihre Zweifel haben. Aber Jesus versprach ihnen: Von nun an werdet ihr den Himmel offen sehen, und die Engel Gottes hinauf und herab fahren auf des Menschen Sohn. Ein offener Himmel - aus dem Engel kommen. Wenn uns diese Himmelsboten ganz irdisch in Menschen begegnen und unsere Seelen mit guten Worten wie mit Himmelsbrot speisen, dann haben wir genau diese Erfahrung gemacht: Den Himmel offen gesehen. Ich glaube, dass die Geschichte von Jesu Himmelfahrt deshalb nur so und nur so fröhlich erzählt werden konnte, weil nicht die Abschiedstrauer so entscheidend war, sondern weil die Jünger von Anbeginn mit Jesus die Erfahrung des offenen Himmels gemacht haben. Wann kam das letzte Mal zu Ihnen ein Stückchen Himmel?

Ich wünsche Ihnen ganz viel auch skeptischen Spaß beim Entdecken des offenen Himmels mit Ihren eigenen Gedanken.