Er will in den Bundestag und hat den Kompass schon auf Berlin eingestellt - ein optimistisches Ziel, tritt Bernd Bassler (59) doch für eine Partei an, die noch in den Anfängen steckt.

Norderstedt - Der Norderstedter hat die Rentnerinnen- und Renter-Partei (RRP) im Norden mit aus der Taufe gehoben. Und die Zahl der Mitglieder wächst: Der Landesverband Schleswig-Holstein, im vorigen Sommer gegründet, zählt 260 Mitglieder, der Kreisverband Segeberg 70, davon viele aus Norderstedt. Bassler ist Geschäftsführer des Segeberger Ablegers, ehrenamtlich, sein Geld verdient er als Kaufmann.

"Wir brauchen 5000 Stimmen für das Ticket nach Berlin", sagt der Spitzenkandidat, der zumindest über kommunalpolitische Erfahrung verfügt und in seiner Heimatstadt kein unbeschriebenes Blatt ist: Bassler saß lange für die FDP in der Stadtvertretung. Auch für die Europawahl kandidiert er auf Platz eins, doch die Wahl komme zu früh.

Mit griffigen Parolen wirbt die RRP um Stimmen: "Der Griff in die Rentenkasse muss aufhören", sagt der Norderstedter. Jahrlang hätten die Politiker die Überschüsse für versicherungsfremde Leistungen entnommen. Die Folge: Nun sei die Kasse leer, sie müsse mit Steuergeld aufgefüllt werden. Die RRP fordert für das Gesundheitswesen eine Bürgerversicherung, in die alle Bürger einzahlen, auch Selbstständigen, Hausfrauen, Beamte und Studenten.

Bassler will das "selbstgerechte Politiker-Kartell in Berlin aufbrechen" und sich für mehr soziale Gerechtigkeit einsetzen, und zwar für die nächsten Generationen. "Es kann nicht angehen, dass mittelmäßige Abgeordnete alles an die Wand fahren, und wir Bürger tatenlos zusehen", sagt der Spitzenkandidat. (ms)