Die Bewohner Henstedt-Ulzburgs sind sportlich. Das ist die Grundaussage einer wissenschaftlichen Studie.

Henstedt-Ulzburg -Das Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung in Stuttgart hat darin sogar festgestellt, dass die Henstedt-Ulzburger im Durchschnitt viel sportlicher sind als Menschen in vergleichbaren Orten Deutschlands. Die Studie ist Grundlage für die Planungen der Gemeinde: An diesem Wochenende trifft sich erstmals eine Arbeitsgemeinschaft aus Politik, Verwaltung und Sport, um die Studie einen ganzen Tag lang zu diskutieren und Schlüsse daraus zu ziehen. Am Ende des Beratungsprozesses soll auch feststehen, wo im Ort weitere Sportstätten gebaut werden können.

Insgesamt sind 61 Prozent der Henstedt-Ulzburger sportlich aktiv - die Frauen mehr, die Männer weniger. Die sportlich aktivste Gruppe stellen die 41 bis 60 Jahre alten Bürger. Aber längst nicht alle sind in Vereinen organisiert: Die sportlichen Aktivitäten in Wald, Wegen, Feldern und Wiesen überwiegen bei Weitem (26,2 Prozent). Sportplätze schlagen nur mit 4,5 Prozent zu Buche, Turn- und Sporthallen mit 13,3 Prozent. Deshalb steht der selbst organisierte Sport auf frei zugänglichen Anlagen obenan (46 Prozent). In Sportvereinen sind 23 Prozent organisiert, 13 Prozent besuchen Fitness-Studios. Das vorhandene Sportangebot wird durchweg als gut bewertet, der bauliche Zustand der Anlagen eher als nicht so gut.

Interessant ist die Studie im Bereich "Stadtteilbewertungen". Der gesamte Ort wird durchweg als sport- und bewegungsfreundliche Gemeinde bewertet, für die einzelnen Ortsteile sind die Bewertungen aber sehr unterschiedlich. So empfinden die Götzberger die Sport- und Bewegungsfreundlichkeit in ihrem unmittelbaren Umfeld als eher schlecht - nur 13 Prozent sind zufrieden. In Henstedt sind 66 Prozent zufrieden, in Rhen 54 Prozent, in Ulzburg, 60 Prozent in Ulzburg-Süd lediglich 30 Prozent.

All diese Daten basieren auf postalisch verschickte Fragebögen: 2475 Henstedt-Ulzburger im Alter von 12 bis 80 Jahren wurden von Oktober bis Dezember zufällig ausgewählt, 858 schickten die Fragebögen ausgefüllt zurück. Die Rückläuferquote von 34,7 Prozent wird vom Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung als sehr gut eingestuft.

Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft müssen sich jetzt überlegen, welche konkreten Schlüsse sie aus der Studie ziehen können. Vermutlich werden sie nicht auf die Idee kommen, im Ortsteil Götzberg eine große Sportanlage zu bauen. Aber sie müssen sich überlegen, ob eine weitere Großanlage mit mehreren Fußballfeldern tatsächlich nötig ist. Angedacht war eine solche Anlage im Ortsteil Rhen, die bisherigen Vorstöße scheiterten jedoch am massiven Protest der Anwohner. (kn)