Norderstedt

Die CDU fordert mehr Transparenz von den 33 Norderstedter Kulturvereinen, die von der Stadt als Kulturträger anerkannt und mit Geld- und Sachleistungen gefördert werden. Grund: Fritz-Jürgen Stockmann von der CDU-Fraktion vermisst die Tätigkeitsberichte einiger Kulturträger und deren Leistungsnachweis beim Kulturträgertag "Bühne frei", der einmal im Jahr im Festsaal am Falkenberg stattfindet. Ein entsprechender CDU-Antrag im Kulturwerkausschuss konnte wegen eines Formfehlers jedoch nicht diskutiert werden.

Gleichwohl legte CDU-Ausschussmitglied Friedhelm Voß der Verwaltung einen Zehn-Punkte-Fragenkatalog vor. So fragt die CDU nach der Höhe der Zuschüsse, die die Kulturträger erhalten. Voß will wissen, wie viel Zuschuss auf jedes einzelne Mitglied eines jeden Vereins entfallen würde - und zwar rückwirkend bis ins Jahr 2005.

Außerdem fragt Voß, ob die Mitgliederzahl eines Vereines Auswirkung auf die Zuteilung städtischer Räume hat. Die Anerkennung zum städtischen Kulturträger schließt eine kostenlose Nutzung städtischer Räume für Theater- und Konzerte, Ausstellungen und weiterer Veranstaltungen ein.

Verwaltungstechnisch werden diese Räume als "Innere Verrechnungen" geführt. Eine reale Fördersumme gibt es nicht. Die CDU indes stellt die Frage, warum die Hälfte der Gesamt-Fördersumme von rund 520 000 Euro (inklusive Raumkosten-Verrechnung) auf nur fünf von den insgesamt 33 Kulturträgern entfallen sei - und zwar auf die "Twinkle Stars", das Amateur-Theater Pur, den Musikverein Norderstedt, den Kulturverein "Malimu" und das Norderstedter Amateur-Theater. CDU-Stadtvertreter Voß rechnete sogar den Pro-Kopf-Zuschuss pro Verein aus.

"Die Raummieten sind ein Null-Summen-Spiel, da real gar keine Beträge fallen, denn die Räume werden den Kulturträgern kostenlos überlassen, Geld fließt nicht", macht Maren Plaschnick (GALiN) noch einmal klar. Weiterer Knackpunkt im CDU-Fragenkatalog ist die fehlende Präsenz einiger Kulturträger beim Kulturträger-Abend "Bühne frei", der vor Jahren als Leistungsnachweis einmal im Jahr auf der Tagesordnung des Kulturausschusses stand und jetzt als öffentlicher Abend veranstaltet wird. Die CDU will jetzt beantragen, das andauernde Fehlen der jährlichen Tätigkeitsberichte und des Leistungsnachweises auf dem Kulturträgerabend mit der Aberkennung des Status "Kulturträger" zu ahnden. Die nächste öffentliche Kulturwerkausschuss-Sitzung findet am 28. Mai, 18.15 Uhr, im Rathaus statt.