Das Handy ist an den Fingern festgewachsen. Es wird geredet und gesimst, was die Tasten hergeben. Ohne geht nichts mehr. Jedenfalls nicht bei Anna, Lili und Jule.

Norderstedt - Trotzdem herrscht zwischen ihnen manchmal Sprachlosigkeit. Gedehnte Minuten des Schweigens. Zwischenmenschliche Funklöcher. "Wie viel Männer habt ihr schon gehabt?", fragt Anna. Pause. "Zu viele", antwortet Jule dann.

"Lieblingsmenschen" heißt das Stück von Laura de Weck. Aufgeführt wird es von der Schüler-Theatergruppe "Junges Kollektiv". Premiere ist am Dienstag, 12. Mai, 19.30 Uhr, in der Aula des Coppernicus-Gymnasiums.

"Nach Arthur Schnitzlers 'Reigen' und dem Stück gegen Gewalt und Missbrauch wollen wir ein Jugendstück spielen", sagt Regisseurin Christine Wilhelmi. "Das Stück ist so nah an uns dran, dass es manchmal schwierig ist, es zu spielen", sagt Annika Sommerfeld (Anna). "Wir spielen quasi uns selbst", sagt Lisa Schlüter (Jule).

In "Lieblingsmenschen" treffen sich fünf Mitschüler, drei Mädchen, zwei Jungen, am Ende ihres Studiums wieder. Das Stück ist geprägt von der Jugendsprache, von der Kürzel-Sprache des Internets, des Chattens und des SMS-Schreibens, aber auch von Sprachlosigkeit und Unsicherheit. Zwischen Prüfungsängsten und Partys sind die Jugendlichen auf der Suche nach dem Lebenssinn und nach sich selbst. Und dabei müssen sie auch noch "immer cool bleiben". (lin)

Aufführungen: Dienstag, 12. Mai (Premiere), und Donnerstag, 14. Mai, 19.30 Uhr, Aula des Coppernicus-Gymnasiums am Adenauerplatz 1 (hinterm Herold-Center)