Im November 2008 ging nachts in der Falkenburger Straße in Bad Segeberg auf einem Parkplatz ein Mofa in Flammen auf.

Bad Segeberg - Ein daneben geparkter Audi wurde am Lack beschädigt, in einem angrenzenden Garten verbrannten Rosenstöcke. Der 20-jährige Arbeitslose Jan-Pierre H. aus Wittenborn, den die Staatsanwaltschaft für den Brandstifter hält, erklärte vor dem Amtsgericht Bad Segeberg, nichts mit dem Brand zu tun zu haben.

Die Hauptzeugin der Anklage, Vanessa W. (18) aus Bad Segeberg, wolle ihm die Tat "in die Schuhe schieben" behauptete der Angeklagte. Vanessa W. war damals mit seinem Freund Philipp G. (18) zusammen und sei auf ihn, Jan-Pierre, immer eifersüchtig gewesen. Der Schüler Philipp G. bestätigt die Aussage seines Freundes, in der Tatnacht seien sie mit Vanessa W. zusammen im Auto herumgefahren, am Tatort seien sie nicht gewesen.

Richter Wolfgang Niehaus vernimmt den Eigentümer des zerstörten Mofas, Julian W. (18) aus Wahlstedt, und dessen Freundin. Beide können zur Tat nichts sagen, verdächtigen aber Vanessa W., die auch mit Julian W. einige Zeit liiert war und nicht so recht über das Ende der Beziehung hinwegkam.

Als letzte Zeugin wird endlich Vanessa W. angehört. Die Verkäuferin erzählt ruhig und sachlich von der Tatnacht, als Jan-Pierre H. plötzlich in der Nähe des Mofas von Philipp G. abgesetzt werden wollte. Sie seien weiter gefahren und hätten den Angeklagten später wieder in Tatortnähe ins Auto genommen. Jan-Pierre H. sei im Eiltempo zum Auto gelaufen, im Hintergrund habe die geschockte junge Frau das Mofa in Flammen stehen sehen, die beiden jungen Männer hätten ihr gedroht, sie solle den Mund halten.

Richter und Staatsanwalt halten die Aussage von Vanessa W. für glaubwürdig. Jan-Pierre H. wird zu vier Tagen Arrest, sprich Gefängnis nach Jugendrecht verurteilt. Für einen angeblich Unschuldigen nimmt er das Urteil überraschend gelassen hin. (mak)