Die Wildnis-Pädagogik ist eine Art tiefenökologisch geprägte Kombination aus Erlebnis-, Umwelt-, Wald- und Abenteuer-Pädagogik. Ihr liegt die Erkenntnis zugrunde, dass auch für Menschen moderner, westlicher Industrienationen die sogenannte Wildnis einmal Heimat war. So wie alle Naturvölker, Jäger- und Sammlerkulturen waren sie mit der Natur in all ihren Formen vertraut. Das änderte sich im Laufe des Zivilisierungsprozesses.

Übergeordnetes Ziel der Wildnis-Pädagogik ist es heute, Methoden und Techniken zu vermitteln, die helfen, kreativ mit der Angst vor der Wildnis umzugehen, indem aufs Neue eine Verbindung mit der Natur hergestellt wird. So soll das langfristige Überleben ermöglicht werden, ohne Abbau der Ressourcen zu betreiben.

Schulen und Camps in den Vereinigten Staaten und Kanada sind bei der "Wilderness Education" federführend. Auch in Deutschland haben sich Wildnisschulen etabliert. Sie bieten Kurse und Seminare von einem bis drei Jahre an. Nach Lehrgangs-Abschluss geben Wildnis-Pädagogen ihr Wissen in der Regel freiberuflich an andere weiter. (jae)