Es ist drei Minuten vor Zwölf. Sowohl im Theater “Bouffes Parisien“ vor der Premiere von “Orpheus in der Unterwelt“, als auch in der Politik.

- Frankreich und Deutschland putzen die Kanonen für den Krieg 1870/71. Jacques Offenbach, dieser begnadete Komponist, darunter die Operette "Orpheus in der Unterwelt" und die Oper "Hoffmanns Erzählungen", gerät als Deutscher mit französischen Pass zwischen die Fronten.

"Gestatten, Jacques Offenbach" heißt die Musik-Revue, die das Tournee-Theater "Thespiskarren" jetzt in der "TriBühne" in Norderstedt aufführte. Und das durchaus mit gutem Erfolg. Denn wer mit den Offenbach-Klängen nicht beim Publikum landet, sollte sein Handwerk niederlegen.

Das Ensemble machte sogar den Offenbach-Spruch "Pause. Wenn wir uns in der zweiten Hälfte nicht beträchtlich steigern,..." wahr. Im ersten Teil wurde geholpert und gestolpert. Erst nach der Pause zeigten sich Tanja Maria Froidl und Christine Merz als Offenbachs Diven Hortense und Zulma strahlend bei Stimme. Merz wurde zudem beeinträchtigt, weil sie ständig als Puppe Olivia aus "Hoffmanns Erzählungen" über die Bühne zappeln musste.

Hervorragend als Schauspieler kam Victor Schiering in der Titelrolle, als Sänger begeisterte Dietmar Sander gleich in mehreren Rollen. Ein netter Abend. Mehr aber auch nicht.