Es ist ein arbeitsreicher Weg, bis ein neues Theaterstück auf der Bühne realisiert wird. Oft werden die Stärken und Schwächen des Stücks erst bei der Premiere und weiteren Aufführungen sichtbar.

Ob ein Stück "trägt", hängt auch von der Regie und den Schauspielern ab. So wird auch Norbert Tanks zehntes Theaterstück "Buur söcht Froo", das jetzt uraufgeführt wurde, Wandlungen erfahren.

Tank schrieb das Stück, führt Regie und spielt eine tragende Rolle - den Schweinebauern Heinrich. Im Festsaal am Falkenberg erhielt das Stück begeisterten Applaus. Zu Recht. Es hat jedoch Längen. Dafür kommt die von Tank angekündigte Zeitkritik zur Subventionierung der Bauern durch die EU, zur Milchquote, zu Biodiesel und zu alternativen Energien zu kurz. Da sollte Autor Tank nachbessern.

Die Auseinandersetzung mit dem Hauptthema "Buur söcht Froo" ist gelungen, wenngleich die Geschichte bei einer strafferen Erzählart spannender wäre. Gut hat Norbert Tank die Vorurteile von den Mädels aus der Stadt zu den Deerns auf dem Land gezeichnet, aufgetakelt die einen, derb und nach Kuhstall miefend die anderen. Tank bedient jedes Klischee, um die Vorurteile sichtbar zu machen. Dass sich auf dem Land allerdings so dösige Bauern lümmeln wie in Tanks Schwank, ist sehr übertrieben. Ein bisschen mehr Geist und Bildung statt Bauernschläue könnte der Autor seinen Figuren schon ins Hirn schreiben.

Die Spieler von Tanks Theater bringen das Stück mit viel Schwung auf die Bühne. Renate Lüdecke schiebt das Spiel maßgeblich an. Sie ist eine durch und durch bodenständige Komödiantin. Mit ihrem trockenen Humor begeistert Britta Gebhard. Die Mädels aus der Stadt mit ihren Allüren und Vorurteilen bringen Dagmar Sieger, Monika Hiesener und Leticia glaubhaft auf die Bühne. Leticia kommt aus Ghana und ist neu im Ensemble - eine Bereicherung für Tanks Theater!

Aufführungen: 23. und 24. April (20 Uhr); 25. April (16 und 20 Uhr); 26. April (16 Uhr). Karten zu 8 Euro gibt es im Vorverkauf, unter Tel. 040/30 85 27 53 und an der Abendkasse.