Zum zweiten Mal steht ein Paar vor Gericht, das in einem Bordell in Bad Bramstedt eine 22 Jahre alte Bulgarin zur Prostitution gezwungen haben soll.

Bad Bramstedt - Zum zweiten Mal steht ein Paar vor Gericht, das in einem Bordell in Bad Bramstedt eine 22 Jahre alte Bulgarin zur Prostitution gezwungen haben soll. "Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung" lautet die Anklage der Staatsanwaltschaft. Der Prozess beginnt am Donnerstag, 23. April, vor dem Schöffengericht in Neumünster um 10 Uhr.

Der erste Prozess war im Februar geplatzt, weil eine Zeugin nicht angereist war. Angeklagt sind ein 38jähriger Mazedonier, der in Hamburg lebt, und eine 37jährige Bulgarin. Sie sollen der jungen Frau 2006 bei der Reise nach Hamburg geholfen haben. Die Mutter eines dreijährigen Sohnes wollte hier arbeiten. Tatsächlich wurde sie, das zumindest ist das Ermittlungsergebnis, zur Prostitution gezwungen. Die Bulgarin wurde im "Weißen Haus" in Bad Bramstedt eingesperrt und Freiern angeboten. Im Bordell musste sie vermeintliche Schulden "abarbeiten". Außerdem soll das Paar gedroht haben, dass dem Sohn der Bulgarin etwas passiere, wenn sie sich weigere. Der 22-Jährigen gelang die Flucht. (tz)