Der Zufall hat die Polizei in Lentföhrden zu einer Drogenplantage mit 370 Marihuana-Pflanzen geführt.

Lentföhrden - Der Zufall hat die Polizei in Lentföhrden zu einer Drogenplantage mit 370 Marihuana-Pflanzen geführt. Der Vermieter einer Fünf-Zimmer-Wohnung an der Schmalfelder Straße hatte die Polizei gerufen, nachdem er dort Einbruchspuren entdeckt hatte. Als die Beamten in die Wohnung eindrangen, entdeckten sie den professionell angelegten Drogenanbau und zahlreiche Kanister mit Dünger. Die Pflanzen waren zwischen 60 und 90 Zentimeter groß. In mehreren Räumen beleuchteten 600-Watt-Lampen die Plantage. Die Beleuchtung und die Belüftungsanlage wurden automatisch gesteuert. "Um eine geregelte Zu - und Abfuhr von Wasser zu gewährleisten, wurde das in der Wohnung befindliche WC genutzt", teilte die Polizei mit. Ein Elektrosachverständiger des Landeskriminalamtes schätzt den Stromverbrauch in der Wohnung in den vergangenen drei Monaten auf etwa 10 200 Kilowattstunden. "Dieser Stromverbrauch entspricht mehr als dem Doppelten des Jahresverbrauchs einer vierköpfigen Familie in einem Einfamilienhaus", sagte ein Polizeisprecher.

Mieter der Wohnung war ein 25 Jahre alter Mann, der wegen anderer Delikte in einem Hamburger Gefängnis einsitzt. Der Mann ist wegen Rauschgiftstraftaten polizeibekannt. Die Ermittlungsgruppe Rauschgift der Segeberger Kripo übernahm den Fall und geht davon aus, dass weder der Vermieter noch Nachbarn von der Plantage wussten.

In der Wohnung sicherte die Polizei DNA-Material um zu prüfen, ob weitere Personen an der Aufzucht beteiligt waren. Die Pflanzen wurden getrocknet, um den Wirkstoffgehalt festzustellen. Insgesamt wurden neun Kilogramm wirkstoffhaltigen Pflanzenmaterials geerntet, sagte ein Beamter. Da der 25-Jährige die Wohnung erst im Januar gemietet hatte, sei er selbst noch nicht zum Ernten gekommen.

Bei dem Einbruch wurde nichts gestohlen. Der Täter ist unbekannt. (tz)