„Für mich war die VHS Norderstedt immer wie die Queen Mary 2 unter den Volkshochschulen. Und ich freue mich, dass ich da jetzt am Steuer stehen darf“, sagt Dörte Steinert. Die 57 Jahre alte studierte Lehrerin ist Nachfolgerin von Klaus Bostelmann, der im November in den Ruhestand ging, an der Spitze der VHS Norderstedt, die sich mit der Flensburger VHS um Platz zwei hinter der VHS Kiel im Norden streitet. Lebenslanges Lernen, das Motto der Weiterbildung, hat sie selbst praktiziert. Nach achtjähriger Arbeit an einer Schule absolvierte die gebürtige Lübeckerin ein berufsbegleitendes Studium zur Diplom-Verwaltungswirtin. Zuletzt hat sie als Redakteurin in einem Fachverlag gearbeitet.

Erfahrungen für ihren jetzigen Job hat sie 20 Jahre lang als Direktorin einer Kreisvolkshochschule im Landkreis Parchim gesammelt. Die neue Leiterin möchte an Bewährtem festhalten, hat aber neue Ideen. Die VHS soll Jugendlichen ohne Schulabschluss künftig zum Abschluss führen. „Das ist eine originäre Aufgabe von Volkshochschulen, die normalen Schulen haben nicht die Muße, sich um die Jugendlichen so intensiv zu kümmern, wie das nötig wäre“, sagt Dörte Steiner, die mit ihrem Lebensgefährten in Hamburg lebt, gern rudert und segelt.

Zwischen acht und zehn Prozent verlassen die Schule ohne Abschluss – und ohne Perspektive. „Jeder einzelne ist einer zu viel“, sagt die VHS-Leiterin. Allerdings lasse sich dieses Projekt nicht von heute auf morgen realisieren.