Norderstedt. Die Moschee der Zukunft entsteht in Norderstedt. Der islamisch-türkische Verein baut auf dem Vereinsgelände an der Straße In de Tarpen im Süden der Stadt eine Begegnungsstätte mit Gebetshaus und zwei 22 Meter hohen Minaretten. Dort wird aber nicht der Muezzin zum Gebet rufen, in den Türmen werden sich Windräder drehen, die Strom erzeugen. Der wird ins städtische Netz eingespeist und vergütet. Damit will der Verein einen Teil der Energiekosten decken.

"Mit dieser Orientierung an der Umwelt sind wir weltweit Vorreiter", sagt Architekt Selcuk Ünyilmaz. Im Zentrum des Neubaus, der Tradition mit Moderne kombiniert, liegt das nach Mekka ausgerichtete Gebetshaus. Die Moschee wird von einem Gebäuderiegel mit Beratungs- und Projekträumen umgeben.

Die Glasoptik der Fassade und die beiden Arkadengänge sollen nach außen hin symbolisieren, was der Bauherr als Ziel nennt: "Wir sehen uns als Deutsch-Muslime und als Norderstedter und wollen uns den Norderstedtern weiter öffnen", sagt der Architekt.

Seit gut 20 Jahren hat der Kulturverein auf dem Gelände seine Heimat. Doch der jetzige Treffpunkt ist gut 100 Jahre alt. Das Gebäude entspricht bei Weitem nicht mehr dem aktuellen energetischen Standard und auch nicht den Anforderungen, die gerade die jüngeren Vereinsmitglieder stellen.

"Wir brauchen mehr Räume für Beratung und Projektarbeit", sagt Ünyilmaz. 2,5 Millionen Euro wird die neue islamische Begegnungsstätte mit der beeindruckenden Optik kosten, von der auch die Stadt profitiert: Das wenig attraktive Gewerbegebiet bekommt einen dekorativen Blickfang.