Lärz. Der EU-weite Schutz des Wolfes sollte gelockert und das Raubtier wieder gejagt werden. Das fordert ein "Bündnis gegen den Wolf", zu dem sich geschädigte Tierhalter und Bürger aus Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg zusammengefunden haben. "Mehrere Agrarbetriebe bangen um ihre teils ökologisch gehaltenen Tiere in der Region", sagte der Sprecher der Initiative, Gerd Steinberg, nach einem Treffen von 40 Mitgliedern des Bündnisses in Lärz (Müritzkreis). Eine Bewachung der Nutztiere oder eine großräumige Elektroeinzäunung sei vielen Betrieben nicht möglich.

Die Wiederansiedlung des Raubtieres vertrage sich nicht mit der Viehzucht, meinte Steinberg. "Der Wolf gefährdet letztendlich auch Arbeitsplätze, wenn Landwirte ihre Tiere nicht mehr sicher halten können und Touristen aus Angst wegbleiben", sagte Steinberg.

Hintergrund des Streits um Wolfsansiedlungen sind Wolfsattacken auf Gehege in der Region seit Mitte 2010. Dabei wurden mehr als 70 Damhirsche, Rentiere und Schafe gerissen.