Die Bilder der drei Genies werden vom 21. Februar an auch in Stade zu sehen sein unter dem Titel “Dialog mit der Moderne“.

Stade. Die Bilder von Pablo Picasso, Paul Klee und Marc Chagall sind in den großen Kunsthäusern der Welt zu sehen. Und vom 21. Februar an auch im beschaulichen Stade. Unter dem Titel "Dialog mit der Moderne" zeigt das Kunsthaus Stade 82 bisher noch nicht gezeigte Werke von berühmten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Darunter sind auch Ernst Ludwig Kirchner, Emil Nolde und Max Pechstein.

Noch hängen die Bilder an den Wänden des Wohnzimmers von Arnd Siegel. Der gebürtige Stader hat gemeinsam mit seiner verstorbenen Frau Erika in mehr als 30 Jahren weltweit die Werke zusammengetragen. Die Lithografien, Radierungen, Holzschnitte, Zeichnungen, Aquarelle und Ölbilder spiegeln neben der besonderen Sammelleidenschaft des Ehepaares auch 60 Jahre Kunstgeschichte wider. So werden Werke der Künstlervereinigungen "Brücke" und "Blaue Reiter" bis zum 2. Mai gezeigt.

Möglich macht das Stades Stadtarchäologe und Kunstmanager Andreas Schäfer. Er hat mit der Siegel-Ausstellung einen erneuten Coup gelandet. Nachdem er bereits Bilder von August Macke aus dem Familienbesitz seiner Nachfahren in die Hansestadt geholt und damit dem Kunsthaus einen Besucherrekord beschert hatte, konnte er Arnd Siegel von der Leihgabe überzeugen. "Mir wurde vorher prophezeit, dass das nicht klappt. Dann habe ich einfach gefragt. Wir fanden uns sofort sympathisch und so hat das geklappt", sagt Schäfer.

Siegels Bilder werden ausschließlich in Stade zu sehen sein. Mit der Schau "Dialog mit der Moderne" will das Kunsthaus an den Erfolg in diesem Jahr anknüpfen. "Wir haben uns selbst hohe Maßstäbe gesetzt", sagt Brigitte Garde vom Stader Kunsthaus. Der erste Besuchermagnet war die Ausstellung von Jörg Immendorff mit 160 Druckgrafiken. Während der viermonatigen Schau wurden so viele Gäste gezählt wie sonst im ganzen Jahr: 4000 Kunstinteressierte kamen nach Stade.

Der bislang größte Erfolg ist jedoch die Ausstellung "August Macke - ganz privat". Etwa 20 000 Besucher haben die 140 Werke des Expressionisten gesehen, die mehrheitlich erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden. Wegen der großen Resonanz wird die Schau bis zum 10. Januar verlängert. "Bis dahin werden es sicherlich 25 000 Besucher sein", sagt Garde stolz. Schließlich seien dann mehr Besucher ins Kunsthaus als ins Mutterhaus "Schwedenspeicher-Museum" gekommen. Beide Häuser gehören zum Museumsverein Stade.