Göttingen. Die Staatsanwaltschaft Göttingen hat offiziell strafrechtliche Ermittlungen gegen den niedersächsischen Landtagsabgeordneten der Linken Patrick Humke-Focks aufgenommen. Der Vorwurf lautet: Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Der Politiker soll sich während einer Demonstration am 14. November in Göttingen mit Anlauf in eine Polizeikette geworfen haben, um zu einem festgenommenen Demonstranten zu gelangen. Humke-Focks hat diesen Vorwurf wiederholt als "absoluten Quatsch" zurückgewiesen. Er habe mehrere Zeugen dafür, dass die Anschuldigung der Polizei falsch sei. Die Staatsanwaltschaft will "in alle Richtungen" ermitteln, auch zur möglichen Entlastung des Landtagsabgeordneten.

Im Zusammenhang mit seinem Engagement bei Demonstrationen hat Humke-Focks schon wiederholt Ärger mit der Justiz bekommen. Dreimal wurde er zu Geldstrafen verurteilt, unter anderem weil er Beamte als "Berufsschläger" oder "Schlägerbande" bezeichnet hatte.