Helmstedt. Mit einem Sprung über das "Arschleder" ist der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) am Freitagabend in Helmstedt ein Ehrenbergmann auf Lebenszeit geworden. Die E.on-Kraftwerke, zehn Bergmannsvereine und der Ring der Deutschen Bergingenieure haben die alte Tradition des Barbarafestes im letzten niedersächsischen Kohlerevier zum zweiten Mal zusammen gefeiert. Zu Ehren der Schutzpatronin der Bergleute, der heiligen Barbara, wird jedes Jahr am 4. Dezember das Tscherpermahl gereicht - Wurst und Brot werden mit dem speziellen Tscherpermesser der Bergleute geschnitten. Mit dem Sprung über das "Arschleder", ein Teil der Bergmannskleidung, werden Menschen, die sich um das Revier verdient gemacht haben, geehrt und zum Bergmann auf Lebenszeit ernannt.

Vor rund 300 Gästen nahm Wulff in seiner Gastrede auch Bezug auf die aktuelle Energiepolitik: "Deutschland ist als modernes Industrieland auf eine verlässliche Energiepolitik angewiesen. Es ist ein Gebot wirtschaftlicher Vernunft, diesen Sektor der Energieerzeugung in Deutschland wettbewerbsfähig zu halten und damit Tausende Arbeitskräfte zu sichern." Im Helmstedter Revier wird seit 136 Jahren Braunkohle im Tagebau abgebaut.