Schleswig-Holsteins Innenminister Klaus Schlie (CDU) will an Unfallstellen herumstehende Gaffer künftig schocken - die Polizei soll ihnen Fotos besonders schwerer Unfälle zeigen. Mit diesem unkonventionellen Vorschlag hat Schlie eine starke Resonanz ausgelöst. Hamburgs Innensenator Christoph Ahlhaus pflichtete Schlie gestern bei und befürwortete eine öffentliche Diskussion. Genau die hat bereits begonnen. Der Berufsverband Rettungsdienst (DBRD) hält von den Unfallfotos wenig, verweist auf die Möglichkeit, Gaffer wegen unterlassener Hilfeleistung zu verfolgen. Niedersachsens Innenminister Uwe Schünemann (CDU) will "geeignete Maßnahmen prüfen". Schlie selbst ging gestern bereits einen Schritt weiter, er will Fachleute von den Rettungsorganisationen über Polizei und Feuerwehr bis hin zum ADAC einladen zum Fachgespräch, sagte er der Stormarn-Ausgabe des Abendblatts. Den DBRD mahnte Schlie, "nicht gleich zu Anfang zu resignieren".