Der dunkle VW Passat steht versteckt hinter dem Heim des Dobermann-Vereins Hamburg an der Bundesstraße 432 zwischen Norderstedt und Tangstedt. Mit gezogenen Waffen nähern sich die Polizeibeamten dem Wagen.

Tangstedt. "Verlassen Sie das Fahrzeug!", schreien sie dem Mann zu, der am Steuer des Wagens sitzt. Doch der 39-jährige Christian K. rührt sich kaum noch. Kurz nachdem die Beamten die Tür des Passat aufgerissen und ihn aus dem Wagen gezogen haben, stirbt der 39-jährige. Die Reanimationsversuche eines Notarztes kommen zu spät. Wie er sich das Leben genommen hat, gibt die Polizei nicht bekannt.

In der Nacht zuvor, irgendwann zwischen Mittwochabend und Donnerstagmorgen, gerät Christian K. mit seiner Frau Bettina (40) im gemeinsamen Haus im Neubaugebiet Eichholzkoppel in Tangstedt in einen Streit. Es ist nicht die erste Auseinandersetzung der beiden. Viele in der Nachbarschaft wissen von den Eheproblemen der K.s. Die attraktive Bettina K. hat einen neuen Freund, angeblich möchte sie ausziehen und ein neues Leben mit dem neuen Mann beginnen. Christian K. kennt den Mann: Es ist ein Vereinskollege aus dem Dobermann-Verein.

Im Streit mit seiner Frau dreht Christian K. durch. Die Polizei schweigt über die Ursache des Todes der blonden Frau. "Erschossen hat er sie nicht", sagt eine Polizistin. Später sickert durch, dass Christian K. seine Frau wohl erschlagen hat.

Nach der Tat soll der 39-Jährige in dem Haus einen Abschiedsbrief geschrieben haben. An die gemeinsame Tochter des Paares. Das Mädchen ist schon 19 Jahre alt.

Nachdem er die Zeilen verfasst hat, verlässt Christian K. das Haus. Er geht an den Zwinger auf dem Grundstück und holt drei Dobermänner heraus. Die drei Tiere sind der ganze Stolz von Bettina K., sagt eine Nachbarin. Christian K. lässt die Hunde ins Auto springen. Er schließt die Heckklappe und fährt die kaum zwei Kilometer vom Haus zum Gelände des Dobermann-Vereins. Die Polizei findet die drei Hunde - tot.

Die 19-jährige Tochter des Paares kommt ahnungslos in das Haus nach Tangstedt. Sie findet ihre Mutter tot vor und den Abschiedsbrief des Vaters auf dem Tisch. Erschüttert alarmiert die junge Frau die Polizei, die sofort mit einem Großaufgebot nach Christian K. fahndet. Nachdem die 19-Jährige die Gewissheit hat, dass sich der Vater erschossen hat, bricht sie zusammen. Sie wird von der Polizei in psychologische Betreuung gebracht.