Kiel. Die in Kiel vor Gericht stehenden Betreiber von Flirt-SMS-Chats waren schon jahrelang im Fadenkreuz der Fahnder. Im Prozess um millionenfache Abzocke mit Flirt-SMS sagte gestern eine leitende Kriminalbeamtin vor dem Landgericht, schon 2005 und 2007 sei deswegen in Flensburg ermittelt worden. Im April 2008 sei dann ein Callcenter in Kiel, im Dezember 2008 schließlich die Flensburger Firma von drei der Hauptangeklagten durchsucht worden. Dabei wurden 90 Umzugskartons mit Beweismitteln sichergestellt, berichtete die stellvertretende Chefin des Kommissariats für Wirtschaftsstrafsachen. In dem Verfahren wird sechs Angeklagten gewerbsmäßiger Bandenbetrug und Beihilfe dazu vorgeworfen. Sie sollen mit den Flirt-SMS rund 700 000 Handy-Nutzer um gut46 Millionen Euro geschädigt haben.