In Bremen ist am Sonnabend das einzige Porträt Friedrichs des Großen (1712-1786) aus seiner 46-jährigen Regierungszeit versteigert worden.

Das Bild ging für 670 000 Euro unter den Hammer, wie Jenny Dietze, Sprecherin des Auktionshauses Bolland & Marotz, sagte. Wer das Bild gekauft hat, wurde nicht bekannt gegeben. Mehrere Interessenten hätten in einem Bieterwettstreit darauf geboten, sagte die Sprecherin. Voraussetzung der Auktion war, dass das Bild in Deutschland bleibt, da es sich bei dem Gemälde um deutsches Kulturgut handelt.

Der Preußenkönig hat während seiner Regierungszeit nur ein einziges Mal einem Maler Modell gesessen. Das Werk von Johann Georg Ziesenis (1716-1776) aus dem Jahr 1763 sei deshalb "kunsthistorisch extrem wertvoll", sagte Dietze. Zudem zeige es Friedrich II. mit sehr privaten, menschlichen Zügen und offenbare eine intime Seite seiner Persönlichkeit. Das im Goldrahmen präsentierte Porträt entstand anlässlich eines Besuchs Friedrichs des Großen bei seiner Schwester Herzogin Philippine Charlotte von Braunschweig auf deren Sommersitz Schloss Salzdahlum. Für seine Schwester hatte Friedrich II. in der privaten Atmosphäre eine Ausnahme von seiner Ablehnung gegen das Modellsitzen gemacht, die er in Briefen an Voltaire mehrfach formuliert hatte.

Der Öffentlichkeit wurde das Bild zuletzt 1937 im Landesmuseum Hannover präsentiert. Auch wer der Verkäufer ist, gab das Auktionshaus nicht bekannt. Es stamme aber aus deutschem Privatbesitz.