Nach den Grünen setzt sich auch der niedersächsische SPD-Landeschef Garrelt Duin für einen Untersuchungsausschuss im Bundestag zu Gorleben als mögliches Atommüllendlager ein.

Hannover. Das Gremium müsse die politische Einflussnahme auf die Auswahl des Standorts Gorleben aufarbeiten, sagte der SPD-Bundestagsabgeordnete Duin gestern in Hannover.

Bei den Koalitionsverhandlungen setzt die Union auf Gorleben als mögliches Atommüll-Endlager, die SPD will dagegen nach alternativen Standorten suchen.

"Die Rolle der damaligen Kohl-Regierung bei der Entscheidung pro Gorleben muss aufgearbeitet werden. Dafür ist ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss das richtige Instrument", teilte Duin mit. Es gibt massive Vorwürfe, die schwarz-gelbe Bundesregierung unter Kanzler Helmut Kohl (CDU) habe im Jahr 1983 ein maßgebliches Gorleben-Gutachten beeinflusst und Vorschläge für eine Prüfung alternativer Standorte unterdrückt.