Ähnlich wie auf Landesebene ist Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) auch in seinem Wahlkreis Husum-Land zugleich Gewinner und Verlierer.

Kiel/Hamburg. Mit 43,3 Prozent der Stimmen holte der Regierungschef mit Wohnsitz auf Nordstrand zwar das beste Erststimmen-Ergebnis für die CDU, verlor aber im Vergleich zur letzten Wahl 6,5 Prozentpunkte. Sein Herausforderer Ralf Stegner (SPD) verlor seinen Wahlkreis Rendsburg-Süd mit 27,6 Prozent deutlich gegen den CDU-Kandidaten Hauke Göttsch, der auf 41,7 Prozent kam.

Landesweit konnten die Sozialdemokraten nur sechs ihrer bisherigen 15 Direktmandate verteidigen. Besonders überraschend: Auch die Kreise im Hamburger Umland und einige Städte gingen an die CDU. Beispielsweise kam SPD-Kandidat Andreas Hering in der roten Hochburg Neumünster gerade noch auf 33,2 Prozent der Stimmen -13,3 Prozentpunkte weniger als 2005. Direkt in den Landtag wählten die Neumünsteraner CDU-Mann Torsten Geerdts mit 37,4 Prozent.

In den SPD-Hochburgen Kiel und Lübeck gewannen die Kandidaten ihre Wahlkreise, mussten aber teilweise herbe Verluste einstecken: Die Zahl der Erststimmen sank zwischen 10,5 und 12,9 Prozentpunkten. In Kiel-Ost, dem früheren Wahlkreis von Ex-Ministerpräsidentin Heide Simonis (SPD), büßte der sozialdemokratische Bewerber Bernd Heinemann sogar 20 Prozentpunkte ein.

Auch im kleinsten Wahlbezirk des Landes machte sich der politische Stimmungsumschwung bemerkbar: Auf Hallig Gröde (Nordfriesland) stimmten von 13 Wahlberechtigten fünf für die CDU und nur zwei für die SPD. Bei der Landtagswahl 2005 hatten noch fast alle Wahlberechtigten sozialdemokratisch gewählt.