Rund 3000 Menschen haben am Freitag in Wolfsburg friedlich gegen ein geplantes Museum von Neonazis protestiert.

Wolfsburg. Unter der Federführung der IG Metall hatte der "Schulterschluss der Wolfsburger Demokraten" zu der Demo aufgerufen. "Wir wollen in Wolfsburg keine Rassisten und Neonazis", sagte Frank Patta, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Wolfsburg. Die Wolfsburger hatten sich vor dem Möbelhaus versammelt, in dem das Museum eingerichtet werden soll.

Der rechtsextremistische Anwalt und NPD-Vize Jürgen Rieger hatte im Juli das Vorhaben angekündigt. Das Möbelhaus gehört einer älteren Frau, die das auf Erbpacht erworbene Gebäude verkaufen will. Verhandlungen mit der Stadt waren an ihren Preisvorstellungen gescheitert. Im Juli hatte die Stadt sofort eine baurechtliche Verfügung gegen das Museum erlassen. Nach einer Beschwerde der Rechten ist das Verfahren darüber noch nicht abgeschlossen. Oberbürgermeister Rolf Schnellecke (CDU) sagte: "Wir werden weiterhin alle rechtlichen Mittel ausschöpfen, um die Ansiedlung eines solchen Museums zu verhindern."

Angekündigt hatte die NPD ein "KdF-Museum". "Kraft durch Freude" (KdF) war eine Nazi-Organisation, die die Freizeit der Deutschen gestalten und überwachen sollte.