Die SPD hat Ministerpräsident Peter Harry Carstensen (CDU) aufgefordert, Ungereimtheiten bei der Vergabe der Weinlizenzen in Schleswig-Holstein auszuräumen.

Kiel. "Die Umstände müssen noch vor der Landtagswahl glasklar aufgeklärt werden", sagte SPD-Sprecher Amin Hamadmad gestern mit Blick auf einen Bericht des "Spiegels".

Das Magazin nährt den Verdacht, dass Carstensen auf Bitte seines Bekannten Hermann Langness im Frühsommer 2008 Neuanpflanzungsrechte für Reben in den Norden holte und so dem Inhaber des Kieler Handelshauses Bartels-Langness den Traum vom eigenen Weingut erfüllte. Fakt ist, dass Carstensen nie ein Geheimnis daraus machte, dass die Wein-Idee von Langness stammt. Der Ministerpräsident versicherte zugleich, dass er bei der Vergabe der begehrten Lizenzen durch das Landwirtschaftsministerium nicht mitmischte.

In Erklärungsnot war der Ministerpräsident bereits gekommen, weil neben Langness auch die Hamburger Verwaltungsgesellschaft Eilun Pflanzrechte erhielt. Sie hatte über einen Neffen des Regierungschefs einen Acker auf Nordstrand von Carstensen selbst gepachtet. Der Wein wächst hinter dem Haus des Ministerpräsidenten. Die Grünen gehen davon aus, dass dabei gemauschelt wurde. Die CDU nannte den Bericht eine "alte Geschichte".