Hannover. Entgegen allen Beteuerungen des langjährigen Betreibers sind die Bergleute im maroden Atomendlager Asse nicht lückenlos durch sogenannte Dosimeter vor gefährlicher radioaktiver Strahlung geschützt worden. Das hat der langjährige Strahlenschutzbeauftragte in der Asse, Ingo Müller-Lyda, gestern vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss des niedersächsischen Landtags in Hannover eingeräumt. Danach gab es unter der Regie des staatlichen Helmholtz-Zentrums nur für Steiger und Strahlenschutzfachleute die Pflicht, Dosimeter zu tragen, allen anderen Bergleuten war dies freigestellt. Anschließend wurden aber auch die überhaupt nicht genutzten Dosimeter ausgewertet und dienten so zum Beweis der Sicherheit in dem ehemaligen einsturzgefährdeten Salzbergwerk mit 126 000 Fässern Atommüll. Die Frage der Dosimeter ist von Bedeutung auch deshalb, weil mehrere ehemalige Bergleute ihre Krebserkrankungen auf dauernden Kontakt mit dem Atommüll zurückführen. (fert)