Neun Jahre lang prangte Werbung für den einzigen Supermarkt im Dorf auf den Briefbögen der Gemeinde Hohnstorf im Kreis Lüneburg. Auf Veranlassung des Innenministeriums hat nun der Kreis die Nutzung des vom Einzelhändler gesponserten Briefpapiers untersagt.

Hohnstorf. "Das verstößt gegen das Neutralitätsgebot für die Verwaltung", sagte ein Kreissprecher. 150 Euro müsste Hohnstorf jährlich selbst für das Briefpapier aufbringen, errechnete Bürgermeister Jens Kaidas (CDU). Der Verwaltungschef bedauert aber, ein Instrument der kommunalen Wirtschaftsförderung verloren zu haben. Im Jahr 2000 sei es nicht leicht gewesen, überhaupt einen Supermarkt in dem 2500-Seelen-Ort anzusiedeln. "Wir hatten keine Grundversorgung", sagte Kaidas. Er habe dem Supermarkt-Betreiber damals zugesagt, ihn "in jeder Hinsicht" zu unterstützen.