Die deutschen Küsten- und Kutterfischer fürchten als Folge politischer Vorgaben aus Berlin und Brüssel um ihre Existenz.

Den rund 1700 Betrieben an Nord- und Ostsee seien mittlerweile die meisten Fangmöglichkeiten und -gebiete genommen worden, kritisierte der Vorsitzende der Küstenfischer im Weser-Ems-Gebiet, Dirk Sander. Am Rande des Deutschen Fischereitages in Bremerhaven demonstrierten die Fischer dort mit einer Flotte von mehr als 150 Kuttern gegen eine wachsende Bürokratie-Flut. Falls die Proteste erfolglos blieben, wollen die Fischer die Zufahrt zu einem großen Hafen blockieren. Derzeit kämpfen sie gleich an vielen Fronten. Nachdem sie jahrelang mit Rücksicht auf die bedrohten Bestände bestimmte Sorten wie Scholle oder Seezunge nicht gefischt hätten, sollen sie diese Arten gar nicht mehr fangen dürfen, kritisiert Sander. Die geplanten Windparks auf hoher See sowie die Vertiefungen in Ems, Weser und Elbe schränkten die Fangmöglichkeiten zusätzlich ein. Neue Verordnungen aus Brüssel und Berlin könnten existenzvernichtend wirken, wenn sie verabschiedet werden. So wolle die EU die Fischer zwingen, teure elektronische Geräte an Bord zur Satelliten-Überwachung zu installieren. Auch das Bundesverkehrsministerium verlange von ihnen, künftig einen 5000 Euro teuren Brandschutzanzug an Bord zu nehmen, den nicht einmal die Berufsfeuerwehr einsetze.