Kieler-Woche-Wetter, das ist von allem etwas. “Durchwachsen, so haben wir es fast immer während der Veranstaltung“, sagt Hilger Erdmann, Meteorologe vom Seewetteramt in Hamburg.

Kiel. Er muss es wissen: Seit 25 Jahren begleitet er die Kieler Woche. In dieser Zeit hätten sie nur vier- oder fünfmal Kaiserwetter gehabt, also schöne Ost-Wetterlagen. Deshalb war die Kieler Woche einst zu Kaisers Zeiten auf Ende Juni gelegt worden, wenn diese Wetterlagen normalerweise vorherrschten. Erdmann: "Meist überwiegen jetzt aber West-Wetterlagen mit Schauern und Gewittern." So wie auch in diesem Jahr. Doch von Wassertemperaturen von nur neun Grad bis Lufttemperaturen von 34 Grad und sogar Windhosen hätten sie eigentlich schon alles gehabt. Alles, bis auf stabiles Wetter.

Die Besucher scheint es nicht zu stören. Mit einer riesigen Party hatten Hunderttausende Menschen am Wochenende die Eröffnung der Kieler Woche gefeiert. Ex-Schwimmstar Franziska van Almsick verriet bei der Eröffnungszeremonie, dass sie als Kind mit einer 420er-Jolle gesegelt war. Und danach hieß es "Leinen los" für das größte Seglertreffen der Welt. Bis zum kommenden Sonntag sind insgesamt 1700 Veranstaltungen geplant, zu denen gut drei Millionen Gäste erwartet werden.

Am Sonnabend und Sonntag gab es an vielen Stellen kein Durchkommen mehr, und auch auf dem Wasser wurde es eng. Neben den unzähligen Segelbooten, den Marineschiffen und den beiden Linienfähren der Color- und Stena-Line hatten auch zwei riesige Kreuzfahrtschiffe im Hafen festgemacht.

Dank des wechselhaften Wetters mussten bereits am Sonntag, einen Tag nach dem furiosen Start des deutschen Segelteams, jedoch alle Wettfahrten in den olympischen Disziplinen bis auf die Matchrace-Duelle der Frauen wegen flauer Winde abgesagt und auf heute verschoben werden. Hilger Erdmann hofft nun auf Dienstag: "Ab da an sind die Prognosen wieder vielversprechend."