Mecklenburg-Vorpommern wird bei der Neufassung des Nichtraucherschutzgesetzes, dem allgemeinen Trend der Bundesländer folgend, kleinen Bierkneipen die Tür zum Rauchen wieder öffnen.

Schwerin. Sozialministerin Manuela Schwesig (SPD): "Wir werden den Gesundheitsschutz in den Vordergrund stellen, aber auch die grundrechtlich geschützten Interessen der Gastronomen nicht unter den Tisch fallen lassen." Damit erfüllt sich die Hoffnung von Ärzteverbänden und Nichtraucherschutz-Initiativen auf ein generelles Rauchverbot in Mecklenburg-Vorpommern nicht.

Das Bundesverfassungsgericht hatte im vorigen Jahr Gesetzesregelungen moniert, nach denen das Rauchen in separaten Gasträumen zwar weiter erlaubt ist, kleine Kneipen ohne diese Möglichkeit aber rauchfrei sein sollten. Auch Gastronomen aus dem Nordosten hatten dagegen erfolgreich geklagt.

Schwesig kündigte an, dass sich der Schutz von Kindern und Jugendlichen verbessere. "Laut Gesetzentwurf ist ihnen zukünftig der Zutritt zu Raucher-Räumen untersagt." An Schulen und in öffentlichen Einrichtungen gilt seit knapp zwei Jahren Rauchverbot. Studien zufolge ist der Anteil rauchender Jugendlicher im Nordosten besonders hoch. "Grundsätzlich gibt es in Mecklenburg-Vorpommern immer noch zu viele Raucher. Deren Anteil liegt bei 33 Prozent, der Bundesdurchschnitt bei 27 Prozent."