Trotz breiter Proteste wollen Landwirte auch in diesem Frühjahr wieder umstrittenen Genmais in Niedersachsen aussäen. Allerdings soll in Niedersachsen in diesem Jahr weniger Genmais angebaut werden als 2008.

Hannover - Trotz breiter Proteste wollen Landwirte auch in diesem Frühjahr wieder umstrittenen Genmais in Niedersachsen aussäen. Allerdings soll in Niedersachsen in diesem Jahr weniger Genmais angebaut werden als 2008. Im Standortregister des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit sind 12,2 Hektar angemeldet, vor einem Jahr waren es noch etwa 14 Hektar. Ob es dazu kommt, ist noch offen. Bundesagrarministerin Ilse Aigner (CSU) will bis Mitte nächster Woche entscheiden, ob die einzige in Deutschland zugelassene Genmais-Sorte MON810 verboten wird.

Niedersachsens Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) hält an den gentechnisch veränderten Pflanzen fest: "Grundsätzlich dürfen wir auf diese Technik nicht verzichten." Die Maissorte MON810 besitzt durch eine Genveränderung eine Resistenz gegen den Schädling Maiszünsler, einen Schmetterling. Gentechnik-Gegner befürchten, dass die Veränderungen auch andere Organismen schädigen können.

Niedersächsische Betriebe wollen in diesem Jahr Genmais in folgenden Gebieten ausbringen: Neustadt am Rübenberge, Hohenhameln (Kreis Peine), Braunschweig und in Söllingen (Kreis Helmstedt). "Die stehen in den Startlöchern", sagte ein Sprecher der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. Die Aussaat beginnt Ende April.

Im Biosphärenreservat Elbtalaue wird kein Genmais ausgesät. Der Landwirt aus Grippel im Wendland hat laut Standortregister keine Fläche mehr angemeldet, nachdem sein Acker 2008 von Gentechnik-Gegnern besetzt worden war. (dpa)