Aurich/Emden (dpa/lni). Rund zwei Millionen Euro Schaden entstanden beim Brand des Emder Van-Ameren-Bads. Nun hat ein Gericht mehrere Männer verurteilt - für das Feuer ist laut den Richtern aber nur einer verantwortlich.

Nach dem verheerenden Feuer im Emder Van-Ameren-Bad sollen zwei junge Männer ins Gefängnis. Die Große Jugendkammer des Landgerichts Aurich verurteilte einen inzwischen 19 Jahre alten Hauptangeklagten wegen Diebstahls und Brandstiftung zu einer Jugendstrafe von vier Jahren, wie eine Gerichtssprecherin am Mittwoch sagte. Das Gericht geht davon aus, dass er das Feuer im vergangenen Juli gelegt hatte. Ein 26 Jahre alter Mitangeklagter wurde wegen Diebstahls zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Ein dritter Angeklagter, ein 19-Jähriger, soll wegen Beihilfe zum Diebstahl 150 Arbeitsstunden in dem Emder Freibad ableisten. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

Durch den Großbrand im Juli 2023 wurde das Badgebäude weitgehend zerstört. Es entstand ein Schaden in Höhe von rund zwei Millionen Euro. Der Bürger-Verein, der das Freibad in der Seehafenstadt betreibt, erhielt nach dem Feuer viel Hilfe. Für einen Weiterbetrieb und einen Wiederaufbau kamen binnen kurzer Zeit mehrere Hunderttausend Euro zusammen. Das Schwimmbecken blieb bei dem Brand unbeschadet.

Die Staatsanwaltschaft hatte dem heute 19-Jährigen und dem 26-Jährigen unter anderem schwere Brandstiftung vorgeworfen. Die Anklage ging davon aus, dass beide in das Freibad eingebrochen waren, rund 1100 Euro Bargeld stahlen und dann Feuer legten - laut der Staatsanwaltschaft wohl, um ihre Spuren zu verwischen. Das Gericht befand für das Feuer allerdings allein den 19-Jährigen für schuldig. Die Kammer blieb mit dem Strafmaß auch unter den geforderten Haftstrafen der Staatsanwaltschaft. Die Anklage hatte für den 19-Jährigen, der zu Prozessbeginn im Februar noch 18 Jahre alt war, eine Haftstrafe von fünf Jahren gefordert und für den 26-Jährigen vier Jahre Haft.