Rotenburg. Zehntausende Euro Schaden durch gefährlichen Eingriff in Schienenverkehr. Zug war auf dem Weg nach Hamburg. Weitere Zeugen gesucht.

Gefährlicher Eingriff in den Schienenverkehr: Unbekannte haben am Sonntagabend zwei Metallplatten auf die Schienen in der Nähe des Bahnhofs in Rotenburg im Nordosten von Niedersachsen gelegt und so einen Zug der Eisenbahngesellschaft Metronom sowie Gleisteile beschädigt. Nun sucht die Bundespolizei Bremen nach Zeugen, die den Vorfall beobachtet haben oder Angaben zu dem Trio machen können.

Nach nur knapp 500 Metern hinter dem Bahnhof soll es einen lauten, metallischen Knall gegeben haben. Der Lokführer und die rund 600 Fahrgäste auf dem Weg von Bremen nach Hamburg blieben unverletzt, wie die Polizei am Montag mitteilte. An der Lok und an 16 Betonschwellen der Gleisanlage ist den ersten Erkenntnissen der Ermittler nach ein Schaden von mehreren zehntausend Euro entstanden. Unter anderem wurden eine Weiche deformiert und ein Heizstab verbogen.

Metronom von Metallplatten gestoppt – Kinder als Täter?

Ein 42 Jahre alter Lokführer sei mit dem Metronom kurz nach dem Verlassen des Bahnhofs gegen 18 Uhr in Höhe der Brücke über die Wümme an den Nödenwiesen über die rund 23 Kilogramm schweren Teile gefahren und habe danach eine Notbremsung eingeleitet, hieß es.

Nahe dieser Brücke über die Wümme bei Rotenburg sollen Jugendliche Metallplatten auf die Schienen gelegt haben. Ein Metronomzug fuhr darüber und wurde dabei schwer beschädigt.
Nahe dieser Brücke über die Wümme bei Rotenburg sollen Jugendliche Metallplatten auf die Schienen gelegt haben. Ein Metronomzug fuhr darüber und wurde dabei schwer beschädigt. © Bundespolizei Bremen | Bundespolizei Bremen

Bei den Metallteilen handelte es sich um ausgesonderte Metallplatten aus einer Gleisanlage, die in der Nähe der Gleise abgestellt wurden. Eine Zeugin hatte nach Angaben der Polizei am Sonntagabend aus dem Zug heraus beobachtet, wie drei Kinder oder Jugendliche von den Gleisen flüchteten. Vermutlich ließen sie einen E-Scooter zurück.

Gegenstand auf Gleise geworfen – Vorfall auch in Hamburg

Erreichbar ist der Tatort über den Parkplatz des Erlebnisbades „Ronolulu", heißt es in der Mitteilung der Bundespolizei. Auch über einen Radweg an den Nödenwiesen könne man sich Zutritt verschaffen. Ein Skatepark grenzt unmittelbar an. Zeugen, die etwas Verdächtiges beobachtet haben oder Hinweise zu den drei Jugendlichen geben können, werden gebeten, sich bei der Bundespolizei Bremen unter der Telefonnummer 0421-16299/7777 zu melden.

Nach einer rund einstündigen Reparatur konnte die Bahn in Richtung Hamburg weiterfahren. In der Hansestadt war es am Sonntag wiederum zu einem ähnlichen Vorfall gekommen, bei dem eine U-Bahn durch ein Fahrrad auf den Gleisen ausgebremst wurde.

Dort hatte der Zugführer ebenfalls zwei Jugendliche beobachtet, die womöglich das Rad von einer Brücke ins Gleisbett geworfen haben könnten. Der betroffene Zug und die Gleise wurden beschädigt.