Bremen (dpa/lni). Die Ausgangslage könnte klarer nicht sein. Alles andere als eine Bremer Niederlage in Leverkusen wäre eine Riesenüberraschung. Doch schon einmal schien Werder ohne Chance - und siegte.

Den großen Mannschaftsbus können sie bei Werder Bremen am Wochenende eigentlich in der Garage lassen. Um die paar Spieler, die Werder-Coach Ole Werner im Auswärtsspiel beim designierten deutschen Fußball-Meister Bayer Leverkusen an diesem Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) noch zur Verfügung stehen, ins Rheinland zu befördern, reichen auch zwei kleine Bullis. Gleich acht Profis fehlen den Grün-Weißen in Leverkusen, was die Ausgangslage auf dem Paper noch aussichtsloser macht als sie ohnehin schon scheint.

Marco Friedl, Anthony Jung und Jens Stage fehlen allesamt gesperrt, zudem fallen Ersatztorwart Jiri Pavlenka, Niklas Stark, Justin Njinmah, Skelly Alvero und Amos Pieper verletzt aus. Letzterer wird den Bremern sogar die ganze Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. Wie der Club am Freitag mitteilte, muss der Verteidiger erneut am Sprunggelenk operiert werden, nachdem er sich nach einer schweren Verletzung gerade erst zurückgekämpft hatte. „Das ist eine schlechte Nachricht für uns und Amos, die ihn natürlich frustriert. Wir können es nicht ändern, werden ihn aber bestmöglich unterstützen“, sagte Werner.

Sorgen bereitet zudem noch Torjäger Marvin Ducksch, der über Probleme am Sprunggelenk klagt. Erst im Abschlusstraining am Samstag wird sich entscheiden, ob der zuletzt glücklose Stürmer einsatzfähig ist oder auch noch ausfällt.

Die Lage scheint für Werder also scheinbar aussichtslos und doch will Werner mit seinem Team nicht nur zum Gratulieren nach Leverkusen fahren. „Wir spielen gegen die beste Mannschaft Deutschlands, das ist unstrittig“, sagte der Werder-Coach. „Aber auch wenn sie ewig nicht verloren haben, gehen wir in das Spiel, um dem großen Favoriten wehzutun und unsere Chance zu suchen“ Viele Spiele des Tabellenführers seien eng gewesen, sagte Werner. Das zeige, dass etwas möglich sei. „Aber das muss man sich mit harter Arbeit verdienen.“

Mut machen soll den Norddeutschen der Auswärtssieg beim so gut wie sicher entthronten Titelverteidiger Bayern München zu Beginn des Jahres. Auch damals hatte Werder mit Personalsorgen zu kämpfen und befand sich in einiger schwierigen Phase. Völlig überraschend sprang dennoch ein 1:0-Sieg heraus. „Das Spiel gegen den FC Bayern könnte uns schon als Vorbild dienen, weil wir da auch eine positive Herangehensweise in einer schwierigen Situation hatten.“