Hannover (dpa/lni). Trotz einiger positiver Entwicklung wird die Laune in vielen Unternehmen des Landes nicht besser. Abhilfe müsste aus Sicht der Firmen von der Politik kommen.

Die Stimmung in der niedersächsischen Wirtschaft bleibt durchwachsen. Ungelöste Strukturprobleme lassen für das laufende Jahr weiter keine große Erholung erwarten, wie aus der am Donnerstag vorgestellten Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammern in Niedersachsen (IHKN) hervorgeht. Die Wirtschaft im Land trete auf der Stelle, Investitionen würden zurückgestellt und der Konsum bleibe schwach, sagte Mirko-Daniel Hoppe, Sprecher Konjunktur und Volkswirtschaft der IHKN, zum Umfrageergebnis mit knapp 1800 Antworten von niedersächsischen Firmen. „Unternehmen kritisieren bürokratischen Lasten und haben wenig Vertrauen in eine unstete Wirtschaftspolitik.“

Die Geschäftslage wird nach den IHKN-Daten schwächer beurteilt als im Vorquartal. 27 Prozent der Firmen beurteilen ihre Lage als schlecht, Ende 2023 hatte der Wert noch 25 Prozent gelegen. Nur 18 Prozent der Unternehmen sehen die Lage als gut an, das sind zwei Prozent weniger als im Vorquartal. Der Wert der zufriedenen Firmen bleibt nahezu unverändert bei 56 Prozent (Vorquartal 55 Prozent). Für die nach IHKN-Angaben repräsentative Umfrage wurden die Firmen vom 18. März bis zum 8. April befragt.

Den Kammern zufolge klagen die Befragten trotz robuster Beschäftigung, sinkender Inflation und teilweise rückläufiger Energiepreise über eine unzuverlässige Wirtschaftspolitik und eine überbordende Bürokratie. Gut jedes dritte Unternehmen habe deswegen im vergangenen Jahr Investitionen zurück­gestellt. Für die Arbeitsgemeinschaft ergibt sich daraus die Forderung, einen investitionsfreundlichen Kurs einzuschlagen. „Die Probleme sind klar benannt, die Wirtschaftspolitik muss diese Strukturprobleme angehen“, sagte Hoppe.