Göttingen (dpa/lni). Zahlreiche Polizisten und städtische Mitarbeiter haben am Dienstag ein Göttinger Wohngebäude untersucht. Die Polizei hat nun erste Erkenntnisse mitgeteilt.

Bei dem Polizeieinsatz in einem Göttinger Wohnkomplex haben Beamte mehrere Gegenstände sichergestellt, die im Zusammenhang mit Straftaten stehen könnten. Bei Durchsuchungen im Zusammenhang mit laufenden Strafverfahren habe es Zufallsfunde wie Kosmetik, Fahrräder, Bekleidung, oder Spirituosen gegeben, wie eine Sprecherin am Mittwoch mitteilte. Neben den Durchsuchungen gab es am Dienstagmorgen in dem heruntergekommenen Wohnblock auch eine Begehung des Gebäudes in Bahnhofsnähe durch Mitarbeiter der Stadt. An dem Vorgehen von Stadt und Polizei gab es daraufhin Kritik.

Weitere Ermittlungen zu den Funden würden andauern, sagte eine Polizeisprecherin. Weiter hieß es, dass die Durchsuchungen neue Erkenntnisse über nicht näher genannte Tatzusammengänge und Täterstrukturen ergeben hätten. In Absprache mit der Staatsanwaltschaft könnte dies zu weiteren Strafverfahren führen. Eine abschließende Bilanz des Einsatzes wollen die Beamten zu einem späteren Zeitpunkt vorlegen.

Zu dem Einsatz in dem Wohnkomplex gab es auch am Mittwoch noch Kritik. Die Ratsfraktion der Linken kritisierte das Vorgehen als retraumatisierend und stigmatisierend. Auch von den der SPD, den Grünen und linken Aktivisten kam Kritik. Göttingens Sozialdezernentin Anja Krause betonte auf einer Pressekonferenz am Dienstag, dass der Einsatz in Ruhe und ohne Hektik abgelaufen sei.

Die Stadt hatte Dienstagmorgen mitgeteilt, dass die Begehung des Gebäudes an der Groner Landstraße notwendig sei, für eine Verbesserung der Umstände der dort lebenden Bewohnerinnen und Bewohner. Unter anderem seien bauliche Mängel und Ungezieferbefälle festgestellt worden. Die Mehrheitseigentümerin des Wohnkomplexes meldete nach Angaben der Stadt zuletzt Insolvenz an. Damit das Gebäude weiter bewohnbar bleibe, vermittle die Stadt zwischen der Insolvenzverwaltung und den Versorgungsunternehmen.