Braunschweig (dpa/lni). Braunschweig gegen Hannover ist eines der brisantesten Spiele des deutschen Profifußballs. Nach den Vorfällen beim Hinspiel steht das Derby an diesem Sonntag unter besonderer Beobachtung.

Rund 1000 Polizisten werden am kommenden Sonntag das brisante Fußball-Derby zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96 in der 2. Fußball-Bundesliga absichern. Das berichtet die „Braunschweiger Zeitung“ (Mittwoch) unter Berufung auf den Einsatzleiter Uwe Lange.

„Wir liegen hier sicherlich im vierstelligen Bereich. Wir werden auch von Kräften aus anderen Bundesländern wie Thüringen und Hessen unterstützt sowie von der Bundespolizei“, sagte der Vizepräsident der Polizeidirektion Braunschweig in einem Interview. „Insgesamt werden aber weniger Polizistinnen und Polizisten auf der Straße sein als noch beim letzten Derby in Braunschweig.“

Aufgrund der großen Rivalität und der verfeindeten Fanlager gehört Eintracht Braunschweig gegen Hannover 96 zu den größten Risikospielen im deutschen Profifußball. Beim Hinspiel im November in Hannover hatten Braunschweiger Fans im Stadion einen Schaden von etwa 150 000 Euro verursacht. Bei einer Rangelei im Heimbereich war ein Polizeibeamter schwer verletzt worden.

Niedersachsens Innen- und Sportministerin Daniela Behrens (SPD) bat daraufhin Vertreter beider Clubs zu einem Gespräch. Die SPD-Politikerin wird auch an diesem Sonntag (13.30 Uhr/Sky) im Eintracht-Stadion sein. Sie fordert ganz grundsätzlich ein härteres Durchgreifen von Vereinen und dem Deutschen Fußball-Bund gegen Gewalt und Grenzüberschreitungen in den Arenen.

Sie erwarte, dass das Derby diesmal friedlicher verlaufe als das Hinspiel, sagte Behrens der Deutschen Presse-Agentur. „Die Vereine haben signalisiert, dass sie an der Sicherheit in den Stadien arbeiten.“ Jetzt werde man sehen, „wie ernst gemeint die Bemühungen der Vereine sind“.

Einsatzleiter Lange sprach vor dem Spiel am Sonntag schon einmal von einer verbesserten Kommunikation zwischen der Polizei und beiden Clubs. „Der Vorstoß von Frau Behrens, den ich sehr begrüßt habe, hat dazu geführt, dass wir die Intensität der Gespräche im Vorfeld noch mal erhöht haben. Es gab mehr Austausch und Dialog, und aus meiner Sicht gibt es auch mehr Verständnis für die gegenseitigen Positionen“, sagte er.