Hannover (dpa/lni). Viele Menschen in Niedersachsen besorgen sich Schreckschuss- und Reizstoffwaffen. Die Zahl der kleinen Waffenscheine ist erneut gestiegen. Eine andere Zahl sank hingegen zum wiederholten Male.

Die Zahl der in Niedersachsen registrierten kleinen Waffenscheine ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Zum Stichtag 31. Dezember 2023 lag die Zahl bei rund 84.500 und somit rund 4700 höher als noch ein Jahr zuvor, wie das Innenministerium in Hannover auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Somit setzte sich eine seit Jahren anhaltende Zunahme fort - 2018 lag die Zahl der kleinen Waffenscheine noch bei etwas mehr als 60.000.

Bei dem kleinen Waffenschein handelt es sich laut Ministerium um die Erlaubnis zum Führen von Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen in der Öffentlichkeit. Erwerb und Besitz dieser Waffen sind demnach hingegen erlaubnisfrei.

Auch die Zahl der Waffenbesitzkarten, die zum Erwerb und Besitz von scharfen Schusswaffen berechtigen, stieg von Ende 2022 zu 2023 um rund 500 auf 252 770. Auch diese Zahl war in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen, prozentual allerdings weniger deutlich als die kleinen Waffenscheine. Die Zahl der Waffenbesitzkarten im Bundesland lag beispielsweise 2018 bei rund 244 500. Laut Ministerium kann ein Mensch auch mehrere dieser Karten besitzen. In der großen Mehrzahl würden Jägern und Sportschützen eine solche Karte erteilt.

Die Zahl der großen Waffenscheine, die zum Führen einer scharfen Schusswaffe in der Öffentlichkeit berechtigen, ging hingegen zurück. Lagen Ende 2022 noch 671 dieser Erlaubnisse vor, waren es ein Jahr später noch 637. Seit einigen Jahren ist hier eine sinkende Zahl festzustellen, Ende 2018 waren es landesweit noch rund 750 dieser Waffenscheine. Große Waffenscheine werden nur in sehr wenigen Fällen erteilt, etwa für Unternehmen, die Geldtransporte bewachen.