Hannover/Hameln.

Drei Vorstandsmitglieder eines Hamelner Schützenvereins sind angeklagt worden, weil sie schwunghaften Handel mit Dokumenten zur Beschaffung von Waffen betrieben haben sollen. Den Männern wird schwere Bestechlichkeit vorgeworfen, berichtet die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" (Freitag).

Die Vereinsvorstände sollen Sportschützen gegen Geld sogenannte Sachkundenachweise verschafft haben. Schützen müssen diese den Behörden vorlegen, um eine Waffenbesitzkarte zu erhalten.

Allein der Kassenwart, der auch Ehrenpräsident des Vereins ist, habe so 74 000 Euro kassiert, sagte Staatsanwältin Kathrin Söfker der Zeitung. Außer dem Kassenwart und den beiden Vorsitzenden sind drei weitere Vereinsmitglieder wegen Beihilfe angeklagt.

Die Staatsanwaltschaft Hannover hatte gegen rund 100 Verdächtige unter anderem wegen Bestechlichkeit und Bestechung ermittelt. Im Rahmen einer Razzia in mehreren Bundesländern war der Kassenwart des Schießsportvereins im Mai festgenommen worden, er kam in Untersuchungshaft. Den Hauptangeklagten drohen bis zu zehn Jahre Haft. Gegen die Abnehmer der gefälschten Sachkundenachweise werde gesondert ermittelt, sagte Söfker.