Hannover.

Angesichts der deutlich gestiegenen Zahl von Tierversuchen hat Niedersachsens Agrarminister Christian Meyer mehr Transparenz von Forschungsinstituten und Unternehmen gefordert. "Wir wollen Tierversuche vermeiden und auf ein Minimum reduzieren", sagte der Grünen-Politiker im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Meyer regte die Einrichtung einer europaweiten Datenbank an, in der alle Tests mit Mäusen, Ratten und anderen Vierbeinern veröffentlicht werden müssen. So seien Doppelungen von Versuchen zu vermeiden. "Dafür ist eine Änderung des Tierschutzgesetzes auf Bundesebene notwendig", sagte der Minister.

Die Zahl der Tierversuche ist in Niedersachsen im vergangenen Jahr um 42 Prozent gestiegen. Das teilte das zuständige Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit am Wochenende auf dpa-Anfrage mit. 2015 wurden über 100 000 Tiere mehr für wissenschaftliche Zwecke eingesetzt als 2014. Hintergrund für den Anstieg auch auf Bundesebene sei die wachsende Zahl der Gentechnik-Versuche, berichtete der Verein Ärzte gegen Tierversuche.