Osnabrück.

Seit elf Jahren stellt das Morgendland-Festival in Osnabrück Musik aus dem Vorderen Orient in den Mittelpunkt. In diesem Jahr soll es heimatlos gewordenen Musikern aus der Region die Möglichkeit geben, sich neu zu bestimmen und zu vernetzen. "Fast alle Musiker aus Syrien, mit denen wir schon seit vielen Jahren zusammenarbeiten, haben in jüngster Zeit ihre Heimat verloren", sagte Festivalchef Michael Dreyer am Mittwoch.

Das Eröffnungskonzert am 2. September wird das Morgenland Chamber Orchestra gemeinsam mit Musikern des Syrian Expat Philharmonic Orchestra unter der Leitung des türkischen Dirigenten Naci Özgüc spielen. Neben syrischen Künstlern wie dem Geiger Maias Alyamani und der Sängerin Dima Orsho treten bei der Gelegenheit auch der Countertenor Kai Wessel und Carolina Eyck auf, die als Virtuosin auf dem elektronischen Instrument Theremin gilt - das Gerät erzeugt berührungslos Töne.

Beethoven-Fans kommen im Felix-Nussbaum-Haus auf ihre Kosten: Der palästinensische Pianist Saleem Ashkar spielt an acht Abenden alle Klaviersonaten des Komponisten. Die 20-köpfige "Banda Internationale", die aus der Dresdner "Banda Communale" entstand, steht als Vor-Band am 10. September auf dem Osnabrücker Marktplatz. Dort machen Dresdner gemeinsam mit in die Stadt geflüchteten Menschen Volksmusik. Anschließend tritt bei dem Open-Air-Konzert die Morgenland-All-Star-Band auf.