Frankfurt/Main/Barsinghausen.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) trauert um seinen Ehrenvizepräsidenten Engelbert Nelle. Der Funktionär und langjährige Präsident des Niedersächsischen Fußball-Verbandes (NFV) ist tot. Nelle starb nach NFV-Angaben am vorigen Montag im Alter von 83 Jahren. Er übte nicht nur im NFV zahlreiche Ämter aus. Als CDU-Abgeordneter gehörte der diplomierte Handelslehrer zwischen 1980 und 1998 dem Deutschen Bundestag an.

"Ich kannte Engelbert Nelle schon seit meiner Zeit beim Niedersächsischen Fußballverband und bin dankbar dafür, dass ich ihm persönlich begegnen durfte. Sein Pragmatismus und seine Weitsicht haben mir imponiert", erklärte DFB-Präsident Reinhard Grindel am Mittwoch. Der aus Essen stammende Nelle spielte früher selbst Fußball und war als Trainer für Blau-Weiß Neuhof bei Hildesheim tätig.

Mit großer Bestürzung reagierte Niedersachsens Fußball-Chef Karl Rothmund auf den Tod seines jahrzehntelangen Weggefährten. "Wir haben mit Engelbert Nelle einen Freund mit herausragenden Fähigkeiten verloren. Den Niedersächsischen Fußballverband hat er zu einem hervorragend funktionierenden und innovativen Verband entwickelt", sagte Rothmund. "Ich bewundere die Lebensleistung von Engelbert Nelle, der dem Fußball in Deutschland und Niedersachsen unendlich viel gegeben hat", fügte der NFV-Präsident hinzu.

Nelle hatte die Geschicke des DFB lange Zeit als Mitglied des Präsidiums und später als Vizepräsident Amateure mitgeprägt. "Er hat den Fußball geliebt und war beliebt auf den Sportplätzen der Region genauso wie in den großen Arenen auf der ganzen Welt", erklärte Grindel. "Besonders verbunden war er unserer Frauen-Nationalmannschaft, mit der er große Erfolge feiern durfte."

Nelle wurde 1988 NFV-Präsident, ein Jahr später übernahm er dieses Amt auch beim Norddeutschen Fußball-Verband. In diesem Jahr wurde er auch Mitglied des DFB-Präsidiums. Beim DFB-Bundestag 1998 votierten die Delegierten für Nelle als einen der Vizepräsidenten. 2001 wurde er 1. Vizepräsident Amateure.